Doppelt gehandicapt: Ebenfalls Nachholbedarf gibt es in Sachen Barrierefreiheit. So erfüllte keine der getesteten Seiten die Anforderungen an die Barrierefreiheit vollständig. Dadurch könnte den Anbietern eine wichtige Zielgruppe entgehen: beispielsweise ältere Reiselustige, die Einschränkungen in Bezug auf ihre Sehfähigkeit haben. Über spezielle Reader können sie Webseiten lesen. Das geht jedoch nur dann reibungslos, wenn die Webseite auch mit abgeschalteter Dynamik gut funktioniert und es eine textliche Alternativen zu Bildern auf der Webseite gibt.
Die Last mit der Lastschrift: Auch bei den Bezahlmethoden muss den gesetzlichen Vorgaben künftig Rechnung getragen werden. Fast die Hälfte aller Portale (46 Prozent) verwendet die elektronische Lastschrift – ein Verfahren, das spätestens 2016 ausstirbt. Grund dafür ist die neue bargeldlose Euro-Bezahlmethode SEPA. Noch bietet keine der untersuchten Web-Seiten die internationale Lastschrift an. Reiseportale müssen ihre Infrastruktur und Prozesse bis zum Februar 2014 SEPA-konform umgestellt haben. Deshalb ist die Anpassung der internen Prozesse auf Basis der gesetzlichen Anforderungen frühzeitig notwendig.
Streng nach Vorschrift: Sehr gut sieht es hingegen in Bezug auf die gesetzlichen Bestimmungen zur Button-Regelung im E-Commerce aus. Hier gibt es bei keinem Anbieter einen Verstoß, da alle Bestellbuttons korrekt benannt sind. Genauso verhält es sich bei den Anforderungen an das Impressum und den Datenschutz – alle Vorgaben wurden hier gut umgesetzt.
„E-Commerce ist für die Reisebranche ein wichtiger Absatzzweig geworden, da heute immer mehr Kunden den Weg über das Internet gehen. Auf der Suche nach günstigen Preisen und Empfehlungen erwarten die Nutzer jedoch zuverlässigen Service und Komfort auf den Travel-Portalen“, erklärt Ragnar Wachter, Vice President Services & Logistics Industry bei NTT Data „Webseiten, die diesen Ansprüchen nicht genügen, laufen Gefahr schnell durch eine andere URL-Eingabe ersetzt zu werden.“
Zur Studie: Im Rahmen der NTT Data-Studie untersuchten erfahrene IT-Analysten 24 der beliebtesten Reiseanbieter und Vergleichsportale. Die Untersuchungskriterien basierten auf praktischen Herausforderungen bei regulatorische Richtlinien, dem Customer-Relationship-Management (CRM) und dem Customer-Experience-Management (CEM). Alle Ergebnisse lassen sich in der 61-seitigen Studie „Modern E-Commerce für die Reisebranche” nachlesen.