Die EU-Kommission erhöht weiter den Druck auf die Mobilfunkunternehmen, künftig faire Preise für Daten-Roaming im Ausland einzuführen. Mit unserem Ratgeber und Tarifvergleich können Sie sich schon heute vor Horror-Rechnungen nach dem Urlaub schützen.
Wenn es nach dem Willen der EU-Kommissarin Neelie Kroes geht, haben die Handynutzer im Ausland künftig gut lachen: Die Niederländerin setzt die resolute Roamingpolitik ihrer Vorgängerin Viviane Reding fort und will die Preise für Handygespräche und mobiles Internet im EU-Ausland noch weiter senken und mit neuen Roamingverordnungen für mehr Wettbewerb auf den europäischen Mobilfunkmarkt sorgen.
Laut der Europäischen Kommission schalten immer noch zu viele Reisende im Ausland ihr Handy aus, weil sie Angst vor Horrorrechnungen haben. Dass das nicht aus der Luft gegriffen ist, zeigen die verzweifelten Briefe einiger connect-Leser, die nach ihrem Urlaub von einer drei- oder vierstelligen Rechnung kalt erwischt wurden.
Dagegen will Brüssel mit gravierenden Änderungen vorgehen: So will die EU-Behörde ab Juli 2014 Reisenden ermöglichen, dass sie neben ihrem heimischen Handyvertrag zusätzlich einen separaten, billigeren Roamingvertrag mit einem anderen Mobilfunker abschließen können. Dabei können sie ihre Rufnummer behalten. Damit wollen die Brüsseler alternativen Anbietern europaweit einen leichteren Zugang zum Roamingmarkt verschaffen. „Damit würden auch die Preise für das Datenroaming, die den Betreibern derzeit phänomenale Gewinnspannen bescheren, sofort sinken“, ist sich Kommissarin Kroes sicher.
Das soll vor allem kleineren Mobilfunkern Anreiz schaffen, die kein eigenes Netz betreiben, dafür aber mit günstigen Preisen auf dem Auslandsmarkt agieren können. Das schmeckt den etablierten Mobilfunkern freilich nicht, die mit dem mobilen Handyeinsatz im Ausland viel Geld machen: Laut EU-Angaben erzielten die Anbieter damit europaweit allein 2009 über fünf Milliarden Euro Umsatz.