Preisverfall

Russische Cyberkriminelle in der Krise?

30. Mai 2014, 13:27 Uhr | Quelle: Trend Micro
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Die Preise im russischen Untergrund purzeln, teilweise um 50 Prozent und mehr. So sind etwa die Kreditkartendaten eines US-Bürgers schon für einen US-Dollar zu haben, während 2011 noch zwei Dollar und fünfzig Cent dafür fällig waren. Gleiches gilt für den Scan eines gefälschten europäischen Reisepasses und für praktisch alle anderen Produkte und Dienstleistungen der russischen Cybergangster. Steckt die digitale Untergrundwirtschaft in Russland in der Krise?

Die Sicherheitsexperten des japanischen IT-Sicherheitsanbieters Trend Micro beobachten den russischen Online-Untergrund systematisch seit 2004 und analysieren Preis- sowie Technologieentwicklungen. Außerdem werten sie Art und Inhalt der Kommunikation zwischen den Online-Gangstern aus. Darüber hinaus vergleichen sie die so gewonnenen Ergebnisse mit der Situation in anderen digitalen Untergrundökonomien, zum Beispiel in China oder Brasilien, und veröffentlichen ihre Erkenntnisse in marktspezifischen Forschungsberichten.

Preissenkungen wie aus dem Lehrbuch

„Unsere neue Studie zum russischen Online-Untergrund fördert zwei Grundmuster zu Tage, wie man sie aus Lehr- oder Geschichtsbüchern zur Entwicklung kapitalistischer Marktwirtschaften kennt: ein stetig steigender Grad an Arbeitsteilung, und zwar sowohl innerhalb der Region als auch international, sowie Produktivitätsgewinne durch steigende Automatisierung, die durch den zu beobachtenden Konkurrenzkampf und das hohe Angebot in den vergangenen beiden Jahren zu Preissenkungen geführt haben“, erklärt der Sicherheitsexperte Udo Schneider, Pressesprecher bei Trend Micro.

Im internationalen Vergleich ist der russische Untergrundmarkt auf Produkte und Dienstleistungen rund um den Missbrauch des Internetdatenverkehrs spezialisiert. Suchanfragen werden auf verseuchte Seiten umgeleitet, die Zahl der potenziellen Opfer wird systematisch erhöht und der Datenstrom in den Befehls- und Kontrollservern lässt sich auf Informationen hin durchforsten, die im zweiten Schritt für gezielte Angriffe insbesondere auf Unternehmen verwendet werden können. All dies erfolgt zunehmend automatisiert, daher die Preissenkungen auf breiter Front.

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