Für Samsung ist die Affäre um explodierende Note 7-Geräte ein Desaster. Neben den Kosten, die in die Milliarden gehen, wird der Konzern vor allem mit seinem beschädigten Image zu kämpfen haben.
Wörter wie »Debakel«, »Desaster« oder »Katastrophe« werden in den Medien oft zu inflationär verwendet, in diesem Fall aber sind sie angebracht. Die Affäre um den eigentlichen Hoffnungsträger Galaxy Note 7 ist für Samsung zur Büchse der Pandora geworden. Ursache ist offensichtlich, dass die Akkus eine zu hohe Energiedichte aufweisen, um für das Marketing so wichtige lange Laufzeiten zu realisieren (CRN berichtete). Alleine die direkt anfallenden Kosten für Austauschgeräte, Rückrufaktion und Produktionsstopp gehen in die Milliarden und nehmen Ausmaße an, die selbst für einen Konzernriesen für Samsung nicht leicht wegzustecken sind.
Wie die Südkoreaner mitteilten, wird das Note 7-Desaster den operativen Gewinn um 2,7 Milliarden Dollar in den kommenden zwei Quartalen drücken. Zwei Drittel davon sollen auf das aktuelle Jahresabschlussquartal fallen, ein Drittel auf das erste Quartal 2017. Alleine der Verkaufsstopp im Sommerquartal soll laut Samsung mit rund 2,1 Milliarden zu Buche schlagen. Schon vor einem Monat hatte sich Samsung deshalb entschlossen, Firmenbeteiligungen im Wert von umgerechnet rund 800 Millionen Euro zu verkaufen. Darunter waren auch Anteile an Unternehmen wie Sharp oder Seagate. Folgekosten, die beispielsweise für eine augenscheinlich notwendige Verbesserung der Qualitätskontrolle mit sich bringt, noch nicht eingerechnet.