Aus einer Verzögerung von »wenigen Tagen« ist inzwischen mehr als ein ganzer Monat geworden – und noch immer ist nicht klar, wann Apple seine AirPods nun tatsächlich in den Verkauf bringt. Angesichts des neuen iPhone-Designs ist das mehr als nur peinlich für den Premium-Hersteller.
Als Apple im September seine neue iPhone-Generation ankündigte, sorgte vor allem ein Detail für rege Diskussionen: der fehlende Kopfhöreranschluss. Eigentlich wollte der Hersteller diese Lücke jedoch mit den AirPods sofort wieder geschickt schließen und somit getreu dem Motto »Weniger ist mehr« gleich noch zusätzlichen Umsatz einfahren. Allerdings kam es dann doch etwas anders als gedacht. Nach einigen erheblichen Problemen bei den ersten Testern hieß es zum Verkaufsstart des iPhones Anfang Oktober, die drahtlosen Kopfhörer würden sich noch »um einige Tage« verschieben. Man wolle kein unfertiges Produkt ausliefern, vertröstete Apple die kopfhörerlosen iPhone-Kunden mit einem vermeintlich hehren Qualitätsversprechen. Misst man den Hersteller allerdings ernsthaft daran, hätte man wohl konsequenter Weise auch das iPhone 7 nicht ausliefern dürfen, solange es die passenden Apple-Kopfhörer dafür nicht gibt. Selbst als geneigter Android-Nutzer denkt man sich hier nur »das hätte ein Steve Jobs so nicht hingenommen«.
Doch damit nicht genug, wird das Warten auf die AirPods für die iPhone 7-Besitzer langsam zu einer unendlichen Geschichte. Inzwischen sind aus den wenigen Tagen schon fast zwei Monate geworden und noch immer gibt es kein Lebenszeichen von den AirPods – von einigen Produktbildern und einem saftigen Preisschild abgesehen. Mit dem Black Friday hat Apple nun sogar schon den ersten wichtigen Verkaufstermin im Jahresendgeschäft verpasst. Und auch ob die AirPods noch rechtzeitig vor Weihnachten verfügbar sein werden, steht bisher noch in den Sternen. Insider munkeln zwar, dass Apple dies auf jeden Fall noch schaffen wolle, eine offizielle Bestätigung oder gar einen konkreten Termin dafür gibt es allerdings seitens des Herstellers noch nicht.
Und auch wenn Apple die technischen Probleme der ersten Vorserienmodelle wie Abbrüche der Bluetooth-Verbindung und statische Störungen im Mikrofon inzwischen behoben haben dürfte, bleiben einige grundsätzliche Design-spezifische Kritikpunkte wohl bestehen. Dies betrifft beispielsweise die komplizierte Lautstärkeregelung. Wer etwa beim Musikhören die Lautstärke für ein eingehendes Telefongespräch verstellen will, muss dafür die AirPods erst zweimal antippen, um dann der dadurch aktivierten Siri den Befehl zur Lautstärkenanpassung zu geben. Nachdem Siri nach ihrer Aktivierung nicht mehr die Stimme abgleicht, bietet diese tolle Innovation Umstehenden wie etwa genervten Mitreisenden in der Bahn und Spaßvögeln endlich die Möglichkeit, an diesem Punkt selbst direkt Einfluss auf die Lautstärke der Musik und Telefonate der fremden iPhonisten zu nehmen. In der Praxis werden viele Nutzer stattdessen wohl doch lieber gleich ihr iPhone in die Hand nehmen und die manuelle Lautstärke-Regelung nutzen.