Smart Metering ist ein heißes Thema nicht nur für die Energiebranche. Denn mit den neuesten Verbrauchszählern können Klima und Geldbeutel gleichzeitig geschont werden. Strom, Wasser, Wärme - vor wenigen Jahren waren diese Ressourcen für viele Menschen in Deutschland noch eine Selbstverständlichkeit, über die man nicht groß nachdachte.
Sie schienen endlos und waren stets preisgünstig verfügbar. Heute wird das Thema differenzierter betrachtet. Von der Politik kommen klare Vorgaben: So hat die EU das Ziel definiert, in jedem Mitgliedsstaat bis 2020 eine 20-prozentige Reduktion der CO2-Emissionen, ausgehend vom Stand 1990, sowie einen 20-prozentigen Anteil regenerativer Energien an der Gesamtproduktion zu erreichen.
Verbrauch besser einschätzen
Hier kommt Smart Metering ins Spiel. Darunter wird das intelligente Ablesen von Strom-, Gas-, Wärme- und Wasserverbrauch bezeichnet. Das heißt, dass ein in ein Kommunikations- und Abrechnungssystem eingebundenes elektronisches Ablesegerät die entsprechenden Informationen liest. Solche Systeme werden schon bald einen enormen Beitrag dazu leisten, dass wir alle unseren Verbrauch besser einschätzen und optimieren können. Eine Senkung des Energiebedarfs von Privathaushalten um fünf bis zehn Prozent ist mit diesen neuen Technologien kurzfristig möglich. Zu diesem Schluss kommt die Smart-Metering-Studie von AT Kearney, die zudem eine sehr rasche Marktdurchdringung prognostiziert: Bis zum Jahr 2015 soll bereits die Hälfte aller deutschen Haushalte mit intelligenten Stromzählern ausgestattet sein. Grundlage von Smart Metering sind digitale Verbrauchszähler mit einer bidirektionalen Anbindung an die IT des Versorgers oder eines von diesem beauftragten Dienstleisters. Mit dieser Vernetzung entfällt der Besuchstermin eines Ablesebeauftragten oder das Selbstablesen am Zähler mit anschließendem Ausfüllen einer Postkarte oder eines Webformulars. Doch Aufgabe der digitalen Zähler ist nicht etwa nur die periodische Übermittlung des Zählerstandes einmal im Jahr. Im Gegenteil, die Anbindung ist permanent, die Datenübertragung erfolgt beispielsweise alle 15 Minuten.