Die daraus resultierende Transparenz bringt der Umwelt sowie allen Beteiligten etwas: Energieversorger und auch Endkunden haben permanent Klarheit über den aktuellen Verbrauch im Netz beziehungsweise im eigenen Haushalt. Stadtwerke, Stromversorger oder Wasserwerke erhalten ebenso wie jeder Privathaushalt dank Smart Metering exakte Lastprofile über den Tagesverlauf hinweg. Die Anbieter können diese bei ihrer Tarifgestaltung berücksichtigen, indem sie feiner als bisher abgestufte Zusammenhänge zwischen Angebot - dies insbesondere im Hinblick auf alternative Energiequellen wie Sonne und Wind, die nur unregelmäßig produzieren - Nachfrage und Preis herstellen. Endkunden haben die Möglichkeit, am PC, Fernsehgerät oder Handy ihre genauen Verbrauchsprofile abzurufen. Dies erlaubt den Haushalten, eigene Verbrauchsmuster genau zu analysieren. Schnellt jeden Sonntagmorgen kurz vor dem Frühstück der Verbrauch massiv nach oben - wegen der Aufbackbrötchen? Entpuppt sich der alte Röhrenfernseher als Energiefresser, weil das Verbrauchsdiagramm allzuoft um 20 Uhr in die Höhe schießt? Privatpersonen können durch den Austausch von Geräten, das Ausschalten anstelle von Standby-Modi oder durch die Änderung von Verhaltensweisen reagieren, etwa indem sie bestimmte Vorgänge wie Waschen und Wäschetrocknen in Zeiten mit geringer Last legen. Damit haben Kunden die Möglichkeit, von besonders günstigen Tarifen in Niedriglastphasen zu profitieren. Das nutzt wiederum auch den Versorgern: Denn für sie entsteht daraus langfristig die Chance, vorhandene Kraftwerksressourcen besser zu nutzen. Aufgrund des veränderten Verbraucherverhaltens verteilt sich der Energiebedarf besser auf die heute sehr unterschiedlich ausgelasteten Tageszeiten. Extreme Spitzen, die zusätzliche Investitionen in Kraftwerkskapazitäten oder den teuren Zukauf von Energie etwa aus dem Ausland erfordern, entfallen oder sind weniger ausgeprägt. Doch die neue Zählergeneration hat noch etliche weitere Aufgaben und Vorteile: Etwa ermöglicht sie die weit reichend automatisierte Anmeldung neuer Kunden beim Mieterwechsel in Wohnungen und beschleunigt die Erkennung von Unregelmäßigkeiten im Netz. Neue Abrechnungsmodelle - zum Beispiel Prepaid-Tarife oder innovative Sonderkonditionen - werden ebenso möglich wie komfortable Services für den Endkunden, etwa Alarmmeldungen, wenn der Stromverbrauch in einem definierten Zeitraum einen bestimmten Schwellwert übersteigt. Der Schaltmechanismus der Regenwasserpumpe im unterirdischen Gartentank ist defekt, und sie läuft, an der Oberfläche unhörbar, rund um die Uhr mit Hunderten Watt Verbrauch? Beim Verlassen des Hauses ist das Bügeleisen noch an? Mit Smart Metering vermeidbar. Der Gartenschlauch wurde nicht richtig abgeklemmt und hat jetzt ein Leck?