Knapp zwei Monate nach dem Tod von Apple-Chef Steve Jobs hat das Auktionshaus Sotheby’s in New York jetzt ein besonderes Kleinod aus dem Nachlass im Angebot: Den originalen Gründungsvertrag des Unternehmens aus dem Jahr 1976.
Passend zum Erscheinen der Biografie des Anfang Oktober verstorbenen »Mr. Apple«, Steve Jobs, hat am 13. Dezember auch die New Yorker Dependance des traditionsreichen Londoner Auktionshauses Sotheby’s ein ganz besonderes Stück aus der Firmengeschichte im Angebot: Die originale Gründungsurkunde von Apple Computer aus dem Jahr 1976, die damals - ausgerechnet am ersten April - neben Jobs noch von Steve Wozniak und Ron Wayne unterzeichnet worden war. Sotheby’s erhofft damit nach eigenen Angaben einen Preis zwischen 100.000 und 150.000 US-Dollar zu erzielen. Apple selbst wollte sich bisher nicht äußern, ob man sich auch an der Auktion beteiligen werde, um das Stück Firmengeschichte zu erwerben.
Laut der Urkunde gehörten Jobs und Wozniak damals jeweils 45 Prozent des Unternehmens, der relativ unbekannte Dritte, Ron Wayne, hielt lediglich 10 Prozent. Allerdings glaubte Wayne, der neben dem ersten Apple-Handbuch auch für das erste Logo verantwortlich zeichnete, nie ernsthaft an einen möglichen Erfolg ihrer unternehmerischen Visionen. Nachdem er zuvor bereits eine Firma für Spielautomaten in den Sand gesetzt hatte und ihn erhebliche Verbindlichkeiten daraus belasteten, verkaufte er seinen Anteil nur wenige Wochen nach der Gründung wieder an Jobs und Wozniak – für schlappe 800 Dollar. Heute wären seine zehn Prozent einen zweistelligen Milliardenbetrag wert. Auch dieser Vertrag kommt bei der Auktion unter den Hammer.
Die drei Apple-Gründer hatten sich während ihrer gemeinsamen Zeit Anfang der 70er Jahre bei Atari kennen gelernt und schnell Freundschaft geschlossen. In seiner Biografie »Adventures of an Apple Founder« (deutscher Titel: »Abenteuer eines Apple-Gründers«), die zunächst exklusiv bei Apples iBookstore erschien, stellte Wayne klar, dass er die Entscheidung zum Ausstieg nie bereut hat. Er habe die »zu dieser Zeit bestmögliche Entscheidung getroffen«. Da er schon etwas älter als Jobs und Wozniak gewesen sei, habe aufgrund seiner Erfahrung die Reißleine ziehen müssen, um nicht weiteren Haftungsrisiken ausgesetzt zu werden.