Viele Daten bekommt der Netzbetreiber aus dem hauseigenen Netzbetrieb. Das Netzbetriebszentrum (Network Management Centre, NMC) ist in der Lage, Abweichungen am Netz durch sich ändernden Betriebsdaten aus statistischen Auswertungen zu erstellen. Diese Sicht ist für den Betreiber bequem, hat aber zwei bedeutende Nachteile: Erstens wird das Netz durch die Brille des jeweiligen Herstellers betrachtet - Signalisierungen von Funkgeräten fremder Hersteller werden oft ignoriert - und zweitens ist diese Ferndiagnose bei einem Komplettausfall einer Zelle nutzlos, da dann überhaupt keine Betriebsdaten mehr im NMC auflaufen.
Wer also aussagekräftige Messungen haben will, muss diese vor Ort, an der Basisstation machen. Dafür werden üblicherweise spezielle Tetra-Basisstationstester verwendet. Solche Messgeräte überprüfen die funkseitigen Sollwerte der Sender und Empfänger einer Basisstation, die nach der Tetra-Norm EN 300394 festgelegt sind: Im Wesentlichen sind das die Sendeleistung, Vektorfehler und Restträger des Modulationssignals, unerwünschte Nebenaussendungen und die Empfängerempfindlichkeit. Nachteil dieser Messungen ist, dass sich die Basisstation dafür in einem Testmodus befinden muss, also zur Funkversorgung der Zelle nicht zur Verfügung steht. Deshalb werden diese Geräte normalerweise nur dann eingesetzt, wenn die Basisstation ohnehin „offline“ ist, also bei der Inbetriebnahme als Abnahmemessung, die der Lieferant zusammen mit dem Betreiber durchführt, oder im Fehlerfall, wenn die Basisstation infolge eines Defektes ohnehin außer Betrieb ist. Und selbst auf diese Messungen verzichten Netzbetreiber immer mehr aus Kostengründen, weil ja sowohl die Basisstation als auch Ersatzteile im Werk auf Herz und Nieren geprüft wurden. Basisstationen der neuesten Generation verfügen mittlerweile über umfassende Selbstdiagnosesysteme, die detailliert über ihren Betriebszustand Auskunft geben.
Eine im Zuge der Basisstationsmessung nicht im Zentrum der Aufmerksamkeit stehende Aufgabe ist die Überprüfung der Antennenanlage. Dafür kommen Messverfahren wie Reflektion und Fehlstellenmessung zum Einsatz. Diese böten von ihrer Komplexität her viel Material für einen eigenen Artikel, sollen aber an dieser Stelle dennoch nicht unerwähnt bleiben.
Die bisherigen Betrachtungen setzen den direkten Zugang zum Netz voraus. Den hat der Netzbetreiber, nicht jedoch sein Kunde, der vielleicht eine bestimmte Dienstegüte vereinbart hat und diese nun auch kontrollieren will.