Special: Health-Check für die Kupferdoppelader

9. Juli 2010, 9:43 Uhr | Markus Kien

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Test-Funktionen bei der Anschluss-Installation

Line-Scope im Zeitbereich (links) und Frequenzbereich (rechts). Beispiel eines ADSL2+(Annex B)-Anschlusses.
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DMT-Analyseergebnisse mit Übersprechen (1) und Störern (2, 3).
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Analyse-Ergebnis mit Übersprechen und Störer (1) auf einer Nachbarleitung.
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Bestimmung des Signalrauschabstands, grün = durchschnittliche SNRM, blau = minimale SNRM, rot = maximale SNRM. Darüber hinaus sind drei Downstream- (DS1 bis DS3) und zwei Upstream-Bänder (US1 und US2) zu erkennen: Beispiel von VDSL2 nach Profil 17 a (also mit 17 MHz).
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ISDN (1) und Pilottöne (2, 3), das Modem versucht zu synchronisieren. Das Modem sendet den Upstream (4), das Testgerät befindet sich ganz in der Nähe des Modems, da das Upstream-Signal sehr groß ist; ISDN (5) kommt dazu; der DSLAM antwortet, der Downstream (6) ist zu erkennen, es handelt sich um ADSL2+ (Annex B) und um eine lange Leitung.
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Der gängige Weg zum Testen einer xDSLVerbindung besteht darin, das Testgerät an Stelle des Modems anzuschließen und mit der Gegenstelle zu synchronisieren. Nach einer erfolgreichen Synchronisierung ist es möglich, eine Reihe von Messroutinen durchzuführen. Dazu gehört das Prüfen der wichtigsten DSL-Parameter (zum Beispiel aktuelle Bitrate, maximal mögliche Bitrate, Signalrauschabstand, Leitungsdämpfung, Signaldämpfung, Ausgangsleistung) und Fehlerzähler wie etwa CRC (Cyclic Redundancy Check), HEC (Header Error Checksum) oder FEC (Forward Error Correction).

Sind diese Werte zufriedenstellend, kann der Installateur grünes Licht für die Leitung geben. Treten aber bereits zu diesem Zeitpunkt Probleme und Unregelmäßigkeiten auf, kann der Service-Techniker weitere Ergebnisse auswerten, Störungen aufspüren und die Leitungsqualität bewerten. Besonders bei VDSL2 spielt die korrekte Inhouse- Verkabelung eine wichtige Rolle. Bei den hohen Frequenzen führen schon einige Meter lange Stichleitungen (beispielsweise an einer Telefondose in einem anderen Raum) zu deutlichen Einbußen bei der erreichbaren Datenrate.

Diese Stichleitungen lassen sich aber sehr gut mit der Hlog/Ton-Grafik (Amplitudenanteil der Übertragungsfunktion) erkennen. Neben den Stichleitungen wird das Erkennen von Störern, die auf die Leitung einkoppeln und die Performance beeinträchtigen, immer wichtiger, da zum Beispiel Impulsstörer zu großen Aussetzern bei IPTV führen können. Ein erster Ansatz dazu ist die Messung der so genannten QLN/Ton-Grafik (Quiet Line Noise, Leerkanalrauschen).

Standardmäßig sollte auch eine PPP-Verbindung aufgebaut werden können, und es muss möglich sein IP-Tests für alle gängigen Dienste durchzuführen. Dazu zählen das Testen der reinen Datentransportdienste, wie FTP und HTTP in Form von Up- und Downloadtests, aber auch Tests hinsichtlich Verfügbarkeit und Qualität für die neuen Multimediadienste wie Voice over IP (VoIP) und Video on Demand (VoD) sowie IPTV. Wenn die Annahme besteht, dass zum Beispiel Synchronverluste oder Fehler sporadisch erfolgen, kann es sogar nötig werden, auch Langzeituntersuchungen der Leitung oder des Dienstes vorzunehmen.


  1. Special: Health-Check für die Kupferdoppelader
  2. Test-Funktionen bei der Anschluss-Installation
  3. Aussagekraft auch ohne Synchronisation
  4. Bestimmung der Schnittstelle
  5. PSD-Prüfung mithilfe von DMT
  6. Fazit
  7. Kurth Electronic - Test und Qualifikation von xDSL-Anschlüssen
  8. Expertenkommentar Intec - Ausreichender Funktionsumfang
  9. Statement Sunrise Telecom - Gute Dienstqualität erforderlich
  10. Anbieterübersicht DSL-Messtechnik

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