Durch die Analyse mit einem oszilloskopähnlichen Line-Scope lässt sich ermitteln, wie die Leitung genutzt wird. Handelt es sich zum Beispiel um eine reine ISDN-Leitung oder besteht zusätzlich ein ADSL-, VDSL- oder SHDSL-Anschluss. Mithilfe der Signal-Analyse im Zeitbereich lässt sich feststellen, ob hochfrequente Signale auf der Leitung sind.
Per FFTAnalyse (Fast Fourier Transformation) lässt sich diagnostizieren, ob es sich um ISDN-Uk0- oder eventuell um einen 2-MBit/E1-Anschluss handelt und welche DSL-Variante genutzt wird. Um besonders schwache Signale zu erkennen, kann die Signal-Verstärkung erhöht sowie der Frequenz-/Zeitbereich für die Darstellung geändert werden.
Um zu prüfen, ob ein Kundenmodem überhaupt angeschlossen ist, lässt sich testen, ob DSL-Pilottöne gesendet werden. Fehlende Pilottöne weisen auf ein Problem mit dem Anschluss hin und sollten daher im Vorhinein ausgeschlossen werden. Um Fehler und Störquellen noch genauer zu identifizieren, ist es ratsam, den gesamten Synchronisationsprozess auszuwerten.
Neben einer noch detaillierteren Einschätzung des Leitungsverhaltens ist es dadurch auch möglich, Störquellen wie das Übersprechen auf angrenzende Leitungen zu identifizieren. Soll zum Beispiel eine bislang ungenutzte Nachbarleitung im Haus des Kunden erstmals eingesetzt werden, kann geprüft werden, inwieweit diese von der bereits aktiven Leitung beeinflusst wird. Dazu verbindet man den Tester mit der Nachbarleitung und vergleicht das dortige Line-Scope-Ergebnis mit den bereits geprüften Ergebnissen der bestehenden Leitung. So lässt sich Übersprechen (aufgrund des ähnlichen Musters) oder sogar ein Störer auf einer bestimmten Frequenz identifizieren.