Fehler in E-Mail-Anbieter-Test

Stiftung Warentest stoppt Heftverkauf

13. Februar 2015, 8:47 Uhr | Elke von Rekowski
Nach dem »Nutgate« Ende 2013 ist die Stiftung Warentest nun wieder in die Kritik geraten (Foto: © Dionisvera - Fotolia.com).

Den Verkauf der aktuellen Ausgabe ihres »Test«-Heftes hat die Stiftung Warentest gestoppt. Grund dafür ist ein fehlerhaftes Testergebnis in einem E-Mail-Anbieter-Test. Der hatte sich bereits Ende Januar beschwert.

Der Verkauf der Februar-Ausgabe ihres »Test«-Magazins ist nun von der Stiftung Warentest gestoppt worden. Das hat die Stiftung nun gegenüber der »Welt« bestätigt. Grund für diesen Stopp sind Fehler in einem E-Mail-Anbieter-Test. Dabei wurden 14 Anbieter getestet, darunter beispielsweise Freenet, Web.de und GMX.

Bereits Ende Januar hatte der Anbieter Posteo, übrigens einer der beiden Testsieger, moniert, dass der Test »zahlreiche Falschaussagen« enthalte. Das betraf vor allem für die Verschlüsselung, einen Bereich, der seit der NSA-Affäre für viele Anwender von entscheidender Bedeutung ist. Außerdem seien verschiedene technische Zusammenhänge falsch dargestellt worden. Die Stiftung Warentest räumte daraufhin Fehler ein. »Ich bedauere, dass in dieser Veröffentlichung offensichtlich nicht alle Sachverhalte korrekt wiedergegeben wurden, und kann Ihnen versichern, dass wir die Ursachen dafür untersuchen und notwendige Schlussfolgerungen daraus ziehen werden«, so Dr. Holger Brackemann, Leiter des Bereichs Untersuchungen in einem Schreiben, das Posteo in einem Blogbeitrag veröffentlicht hat. Dieser Beitrag enthält zudem eine Liste der Kritikpunkte von Posteo an dem Test.

Die Stiftung Warentest hat auf diese Kritik reagiert. Neben dem Verkaufsstopp wurde auch eine korrigierte Fassung des Testartikels online gestellt und ist dort kostenlos verfügbar. Da die »Test«-Hefte an die Abonnenten pünktlich ausgeliefert wurden, verfügen diese nun wohl über den fehlerhaften Text. Besonders Sammler wird das jedoch freuen, denn immerhin besteht die Möglichkeit, dass die Ausgaben irgendwann einmal einen hohen Sammlerwert erzielen.

Zuletzt musste übrigens Ende 2013 der Direktvertrieb einer »Test«-Ausgabe gestoppt werden. Damals erfolgte das jedoch nicht ganz freiwillig, sondern nach dem »Nutgate«. Der Schokoladenhersteller Ritter bemängelte das Testergebnis für seine Nussschokolade und erzielte eine einstweilige Verfügung gegen die Stiftung Warentest.


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