In einem Interview schiesst Swatch-Chef Nick Hayek erneut scharf gegen die für nächstes Jahr angekündigte Apple Watch. Seiner Ansicht nach hätte es ein so unfertiges Produkt zu Zeiten von Steve Jobs nie gegeben.
Nachdem sich Apple und Swatch in den vergangenen Monaten bereits mehrere Wortgefechte über Smartwatches geliefert haben, legt der Schweizer Uhrenhersteller jetzt noch einmal nach. In einem Interview sagte Swatch-Chef Nick Hayek dem Handelsblatt, dass er trotz der markigen Aussagen von Apple-Verantwortlichen und Analysten gegen die Schweizer Uhrenindustrie keine ernsthafte Konkurrenz durch Apple fürchte. Im Gegenteil hält Hayek die Apple Watch für nicht ausgereift und sieht die Vorstellung auf Basis eines Prototyps im Oktober als deutliches Signal dafür, unter welchem Druck Apple durch die starke Konkurrenz anderer Hersteller und fehlende eigene Innovationskraft stehe. »Unter Steve Jobs hätte es das nicht gegeben, dass Apple ein Produkt präsentiert, das noch gar nicht massentauglich ist«, so Hayek. Seiner Ansicht nach sind die Funktionen der Apple Watch wenig beeindruckend und somit sicherlich nicht dazu geeignet, die Uhrenindustrie zu revolutionieren, wie Apple großspurig angekündigt hatte.
Immerhin sieht der Schweizer aber auch einen Vorteil in Apples Vorstoß in den Uhrenmarkt. Vielleicht, so Hayek, ließen sich dadurch ja einige Menschen für Uhren begeistern, die bisher lieber auf Zeitmesser am Handgelenk verzichten. Wie man es besser macht als Apple, will Swatch dann nächsten Sommer zeigen und eine eigene Smartwatch herausbringen. Die notwendige Technologie dafür hat das Unternehmen laut seinem Chef bereits parat.