funkschau: Welche Hürden beziehungsweise Unterschiede sehen Sie im deutschen Markt - im Vergleich zur Schweiz?
Pilz: Der deutsche Markt ist im Gegensatz zum Schweizer Markt in viele kleinere und mittlere Provider fragmentiert, welche bis heute kein TV-Angebot in ihrem Portfolio haben. Auf der anderen Seite wird der Wettbewerb um die Endkunden immer härter. Eine bedeutende Rolle kommt auch den Content-Anbietern zu: Im Vergleich zu Deutschland profitieren wir in der Schweiz zusätzlich von einer recht liberalen Gesetzgebung. So betreiben und entwickeln wir heute beispielsweise die größte Plattform für werbefinanziertes Web-Fernsehen in der Schweiz. Die Präsenz in Deutschland ist für uns einerseits also eine enorme Herausforderung, andererseits jedoch auch eine große Chance, da die Dimensionen im Vergleich zur Schweiz natürlich viel größer sind.
funkschau: Wohin wird sich aus Sicht von Swisscom Broadcast der IPTV-Markt hierzulande entwickeln?
Pilz: IPTV hat den großen Durchbruch noch nicht geschafft. Die Adaption neuer Technologien durch den Endkunden braucht immer seine Zeit. Wir kennen das bereits vom Breitband-Internet - auch bei IPTV ist das nicht anders. Der Eintritt verschiedener Mobilfunkunternehmen in das IPTV-Geschäft wird außerdem weitere Dynamik bringen. Wir denken deshalb, dass der deutsche Markt noch erhebliches Potenzial bietet. Im Zuge dessen nehmen wir im Rahmen der diesjährigen Anga Cable am Expertenforum zum Thema „Content-Distribution: Ersetzt IP die Satellitenverbindungen?” teil. Unter dem Titel „Verteilung von Broadcast via IP - Der Weg zu neuen Diensten“ werden wir darstellen, wohin sich IP-basiertes Fernsehen auf lange Sicht entwickeln wird.