Gleichzeitig setzt man in der Münchner Zentrale von Telefónica Deutschland auf digitale Kommunikation mit den Kunden, um Kosten einzusparen. Außerdem will man so den geänderten Kundengewohnheiten entgegenkommen, denn auch bei seinem Handyvertrag setzt der deutsche Konsument immer mehr auf das Internet. Auch deshalb erhalten Telefónica-Kunden, die ihren Vertrag online abschließen, zusätzliche Vergünstigungen. Doch auch bei Fragen zu Verträgen oder Smartphones nutzen immer mehr Kunden das Internet – der Call-Center-Berater verliert an Bedeutung. Während einfache Fragen schon jetzt meist durch Foren und Online-Anleitungen beantwortet werden, sind die Mitarbeiter in den Service-Centern mit komplizierteren Fragen beispielsweise zur richtigen Installation von Smartphones oft selbst überfordert. Gleichzeitig lassen sich bei den Call-Centern leicht Kosten einsparen, schließlich sind rund 1.000 der in Deutschland insgesamt 3.700 Beschäftigten lediglich über Zeitverträge angestellt.
Die Kostenkonsolidierung hält man bei Telefónica für notwendig, musste doch der Konzern nach der E-Plus-Übernahme tiefrote Zahlen vorlegen. Vor allem Abschreibungen für die Zusammenlegung der Netze sorgten für den Gesamtverlust von 176 Millionen Euro nach der Übernahme. Aktuell werden doppelte Sendemasten im Netz entfernt oder an Konkurrenten wie die Telekom verkauft. Der kombinierte Umsatz aber zeigt bereits nach oben und konnte um 2,9 Prozent zulegen. Sind die beiden Netze erst einmal endgültig miteinander verschmolzen, rechnet man in München mit Einsparungen in Höhe von fünf Milliarden Euro.