Die vor drei Jahren gegründete Telefónica-Tochter Next sollte neue Geschäftsmodelle rund um Datenanalysen, Kunden-Targeting und das Internet der Dinge entwickeln. Nun wird sie abgewickelt.
Nach Informationen des Handelsblatts steht das ambitionierte Next-Projekt bei Telefónica vor dem Aus. Für dieses war vor drei Jahren mit der Telefónica Germany Next GmbH eigens eine Tochterfirma gegründet worden, die im Stile eines Startups neue Geschäftsmodelle abseits des klassischen Telekommunikationsgeschäfts entwickeln sollte. Sie war in den Bereichen Advanced Data Analytics, IoT und Audience Targeting – der zielgenauen Ansprache von Kunden etwa im Handel – aktiv. Einige der Next-Ideen sollen nun laut Handelsblatt in den Mutterkonzern wechseln, auch ein Teil der Mitarbeiter wird übernommen. Der größte Teil der rund 100 Beschäftigten verliert jedoch seinen Job.
Gegenüber dem Wirtschaftsblatt erklärte ein Telefónica-Sprecher, es sei an der Zeit, »erfolgreiche Konzepte enger an das Kerngeschäft von Telefónica Deutschland zu rücken«. In der Branche wird allerdings spekuliert, dass es sich um weitere Sparmaßnahmen handeln könnte, nachdem bereits die Schließung von drei Standorten beschlossen wurde. Auch dass vom spanischen Mutterkonzern Druck ausgeübt wurde, scheint möglich, entwickelt der doch eine eigene IoT-Plattform. Dazu könnte passen, dass die deutsche Telefónica nach Informationen des Handelsblatts versuchte hatte, die aus Next hervorgegangene IoT-Plattform »Geeny« an einen Investor zu verkaufen – wenn auch erfolglos. Laut dem Firmensprecher soll Geeny nun allerdings von Telefónica fortgeführt werden.