Wettbewerber fürchten Re-Monopolisierung

Telekom will Kontrolle über 135.000 Leitungen zurück

25. Februar 2015, 16:01 Uhr | Stefan Adelmann
Die Telekom will technologische Kontrolle über viele Kabelverzweiger zurückerlangen
© Deutsche Telekom

Die Telekom will auf Basis der Vectoring-Technologie den Breitbandausbau vorantreiben. Hinderlich sind dabei nur die Mitbewerber, die aktuell noch einige der angemieteten Teilnehmeranschlussleitungen besetzen.

Die deutschen Netzbetreiber stehen unter hohem Druck, den Auflagen der digitalen Agenda nachzukommen. Immerhin will die Regierung bis 2018 flächendeckend 50 Mbit pro Sekunde und mehr ermöglichen – auch in ländlichen Regionen. Den Löwenanteil muss letztendlich die Deutsche Telekom tragen, die schnelle Bandbreiten und weitläufige Versorgung über die Vectoring-Technologie realisieren will. Allerdings ist deren Einsatz in vielen Regionen laut den Bonnern nicht möglich. Demnach kann es zu Störungen kommen, sollte sich im Umkreis von 550 Metern eines Vectoring-Kabelverzweigers (»Die grauen Kästen am Straßenrand«) ein Hauptverteiler befinden, der zusätzlich VDSL-Anschlüsse betreibt. Da kommt es natürlich ungelegen, dass die Telekom viele der Teilnehmeranschlussleitungen (TAL), auch letzte Meile genannt, an Wettberber vermietet hat. Das will der Netzbetreiber ändern und hat einen Antrag bei der Bundesnetzagentur eingereicht, um »von der Verpflichtung, Wettbewerbern VDSL-Anschlüsse in den Hauptverteilern zu ermöglichen«, befreit zu werden. »Jetzt geht es darum, dass die regulatorischen Rahmenbedingungen den weiteren Vectoring-Ausbau ermöglichen«, sagt Niek Jan van Damme, Deutschland-Chef der Telekom. Insgesamt geht es dabei um 135.000 TALs, was rund 1,5 Prozent der an Wettbewerber vermieteten Teilnehmeranschlussleitungen darstellt und laut den Bonnern bundesweit 5,9 Millionen Haushalte betrifft.

Die Reaktion der Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. Der Breko, Branchenverband der Telekom-Wettbewerber, kritisiert, dass VDSL2-Vectoring nach derzeitigem Stand immer nur von einem Netzbetreiber eingesetzt werden kann. »Anders gesagt: Der exklusive Einsatz von VDSL2-Vectoring durch die Deutsche Telekom würde zu einer Re-Monopolisierung im Bereich der Vermittlungsstelle führen – und somit auch zu einer Einschränkung des Angebots für Privat- und Geschäftskunden«, teilte der Verband mit.


  1. Telekom will Kontrolle über 135.000 Leitungen zurück
  2. Gemeinsame Strategie

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