Protest der Verbände VATM und BUGLAS

Plant die Telekom ein neues Monopol?

13. März 2015, 19:09 Uhr | Folker Lück
Breitbandkabel: Die Telekom will Haushalten exklusiv die Vectoring-Technologie anbieten

Die beiden Wettbewerber-Interessenverbände VATM und BUGLAS werfen der Deutschen Telekom vor, dass sie für rund sechs Millionen Haushalte ein Breitband-Monopol schaffen will.

Die Telekom beabsichtigt, in den sogenannten Nahbereichen der knapp 8.000 Hauptverteiler exklusiv Vectoring einzusetzen und allein Glasfaser zu den Kabelverzweigern (KVz) verlegen. Damit würde der Bonner Konzern aber für rund sechs Millionen Haushalte zum alleinigen Versorger, protestieren die Präsidenten von Jens Prautzsch (BUGLAS) und Martin Witt (VATM).

Die beiden Verbände sagen: »Der Antrag läuft auf den Versuch hinaus, die aktuelle Vectoring-Entscheidung der Bundesnetzagentur auszuhebeln und aus einem ‚Windhundrennen’ beim Glasfaserausbau des bestehenden Kupfernetzes eine Monopolveranstaltung der Telekom zu machen«.

Bundesregierung und Bundesnetzagentur hatten bislang einem solchen Investitionsmonopol der Telekom eine klare Absage erteilt. In einer Anhörung der Bundesnetzagentur will die Telekom begründen, warum sie an den genannten Punkten wieder auf ein Monopol zusteuert. »Hier werden Ausbauversprechen gemacht, die einer Überprüfung nicht standhalten. Stattdessen sollen im Wege der Regulierung vor allem Marktanteile von Wettbewerbern zurückerobert werden«, schimpfen die Wettbewerber.

Nach Auffassung der beiden Verbände muss der Einsatz von Vectoring allen Investoren offenstehen – dies ist die Grundlage der aktuellen Regulierungsentscheidung der Bundesnetzagentur zu Vectoring und einer der zentralen Eckpfeiler des Industriekonsenses im Rahmen der Netzallianz.


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