Die TK-Distribution ist in Bewegung: Während angestammte Grossisten vermehrt Händler im IT-Lösungsgeschäft unterstützen, dringen die Broadliner stark in das TK-Geschäft vor.
Jahrelang ging es in der Telekommunikations-Distribution immer nur um das Eine: Telefone. Bei allen Grossisten auf dem Markt konnte der geneigte Händler in mehr oder weniger erfreulicher Stückzahl Handys, Festnetztelefone, Telefonanlagen und Router bestellen. Dazu alles, damit die Hardware auch läuft: Zuerst ISDN-Verträge und SIM-Karten, später dann DSL-Anschlüsse. Blickt man auf die Gründungsdaten der bekanntesten Namen in der Branche, dann wird schnell deutlich, dass hier die Liberalisierung des Telekommunikationsmarktes und der Start des D-Netzes in Deutschland entscheidend zur Blüte beigetragen haben: Nintemann Telecom – die spätere NT Plus – ging 1990 an den Start, 1991 folgte Brodos, 1992 Komsa, 1993 begannen die Brüder Wilhelm und Bernd Horstmann mit Eno Telecom. »Frühstarter« in der Branche waren Michael Telecom mit dem Gründungsjahr 1984 und Herweck im Jahr 1985. Schon beinahe als »Spätzünder« kann man HFO Telecom mit dem Gründungsjahr 1997 bezeichnen.
In der IT-Distribution betrachtete man das, was da entstand, zuerst wie eine seltsame Pflanze: Grundsätzlich gehörte man ja zur gleichen Spezies, aber manchen Akteuren in der IT-Welt erschien die Telekommunikation ungefähr so dynamisch wie ein Güterzug – während man sich selbst im Überschall-Jet wähnte. »Diese Geräte mit den Ziffern 0 bis 9 vorne drauf verkaufen wir doch nebenbei«, war damals ein beliebter Spruch. Die Welt der Server, Hubs und Router fühlte sich den TK-Schwermetallern um Lichtjahre voraus