IT-Broadliner vs. TK-Spezialisten
TK-Distribution im Wandel
Fortsetzung des Artikels von Teil 2
TK-Distributoren von der neuen Konkurrenz unbeeindruckt
Die TK-Distribution erwies sich keineswegs als schwerfälliger Güterzug und nahm die Herausforderung an. Wer heute beispielsweise bei Herweck anruft, erhält nicht nur Lieferauskunft über das Samsung Galaxy S3, sondern erhält auch Antworten zur Unified Communications-Lösung von Estos oder zu GSM-Gateways von Vierling. Das Heranrücken der TK-Distribution an die IT-Welt blieb auch den IT-Broadlinern nicht verborgen. Zuerst verleibte sich die damalige Actebis-Gruppe im Jahr 2008 den TK-Riesen NT Plus ein. Im vergangenen Jahr machten dann Tech Data und Ingram Micro Nägel mit Köpfen: Die Tech Data Corporation gab die Übernahme der restlichen Unternehmensanteile in Höhe von 50 Prozent an der Brightstar Europe von Brightstar Corp. bekannt. Seit Oktober 2012 heißt Brightstar nun Tech Data Mobile. Stolze 840 Millionen Dollar lies sich im Sommer 2012 Ingram Micro den Erwerb des Mobility-Distributors Brightpoint kosten, der bis dato noch nicht voll in das Unternehmen integriert ist.
Die angestammten TK-Distributoren geben sich angesichts der Broadliner-Akquisitionen nicht beeindruckt. »Wir bauen derzeit unser neues Logistikzentrum, das Ende 2013 seinen Betrieb aufnimmt. Wir haben in den letzten 27 Jahren viel gesehen und erlebt. Wir bleiben gelassen!«, sagt Dieter Philippi, Vorstand der Herweck AG. Auch Jürgen Unger, Vorstand der Komsa AG, bereitet das Engagement von Tech Data & Co. keine schlaflosen Nächte: »IT-Distributoren versuchen seit vielen Jahren, durch eigene Units oder Zukäufe den TK-Markt zu erschließen. Aufgefallen ist, dass trotz des Zusammenwachsens der Bereiche IT/TK/UE die jeweiligen Produktfelder stark spezialisiert sind. Deshalb waren die Effekte daraus für die IT-Broadliner sehr unterschiedlich«, meint er. Die Entwicklung sei nicht neu und Komsa kämpfe einfach jeden Tag um die Gunst der Kunden, ergänzt er.
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