Telekommunikation in Deutschland

TK-Trendwende mit neuen Chancen

25. Januar 2016, 11:45 Uhr | Elke von Rekowski
Fußball-EM als Umsatztreiber für den TK-Markt.
© viperagp - Fotolia.com

Gute Zeiten für den TK-Fachhandel: 2016 soll es eine Trendumkehr bei den Ausgaben für Telekommunikationsdienstleistungen in Deutschland geben, so eine Studie. Der Preisverfall bei den Mobilfunktarifen soll gestoppt werden. Darüber hinaus bieten aktuelle Trends neue Möglichkeiten für den Handel.

Die Deloitte-Studie »TMT Predictions 2016« prognostiziert eine Trendwende im Bereich der Telekommunikationsdienste. Viele Jahre standen die Preise für diese Dienste in Deutschland durch den starken Wettbewerb unter Druck: 2016 stabilisieren die Netzbetreiber das Tarifniveau im Mobilfunk und setzen im Festnetz sogar höhere Preise durch. Angesichts von Streaming und Connected Devices wissen immer mehr Kunden leistungsfähige Netzinfrastrukturen zu schätzen und sind bereit mehr dafür zu bezahlen. »Anbieter nutzen die Popularität von Smartphones und bandbreitenintensiven Streaming-Diensten, um hochwertige Tarifangebote durchzusetzen. Mittels innovativer Preismodelle werden sie im kommenden Jahr Übertragungsgeschwindigkeiten, mobiles Datenvolumen und digitale Inhalte stärker als bisher monetarisieren«, sagt Dr. Andreas Gentner, Partner und Leiter TMT EMEA bei Deloitte.

Neue Vermarktungsmodelle durch alte Smartphones

Smartphones sind Statussymbole und für viele Deutsche muss es deswegen stets das aktuellste Modell sein. Die Folge: Fast 60 Prozent der Endgeräte sind jünger als 18 Monate. Mit First- und Secondhand-Geräten haben drei Viertel der Deutschen ein Smartphone, bei den unter 35-Jährigen besitzt nahezu jeder eins. Der rasche Wechsel zu neuen Geräten schafft einen wachsenden Secondhand-Markt, der mittlerweile 800 Millionen Euro umsetzt. Gebrauchte Smartphones kosten durchschnittlich 130 Euro, Premiumgeräte sind teilweise deutlich teurer. Für Anbieter erlaubt die Entwicklung zusätzliche Vermarktungsmodelle, etwa durch die Inzahlungnahme gebrauchter Geräte.

Cashcow Fußball

Ein weiterer Umsatztreiber ist im EM-Jahr König Fußball. Laut TMT-Predictions erreicht der europäische Fußball in der Saison 2016/2017 mindestens einen Umsatz von 25 Milliarden Euro – hauptsächlich aufgrund der attraktiven TV-Vermarktung. Am TV-Rechtepoker beteiligen sich diverse Telekommunikationsunternehmen, die Fußballrechte als strategisches Investment nutzen: Sie stärken über Ligaspiele insbesondere ihre Quadplay-Angebote (Internet, Festnetz, TV, Mobiltelefon). Dank Fußball bieten sie fast das gesamte Jahr Zugang zu exklusivem sowie hochwertigem Content und ziehen so neue Kunden in ihre Bündelangebote.


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