Triple Play für Kabelnetze

23. Mai 2008, 0:00 Uhr | funkschau sammeluser

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Dreifache Strategie

Für Kabelnetzbetreiber hat Kathrein eine Dreifach-Strategie entwickelt, mit der diese ein wettbewerbsfähiges Dienstangebot realisieren könnte.


IPTV: Kathrein bietet eine IPTV-Lösung mit Fokus auf eine offene Plattform für interaktive Anwendungen. Das System eignet Gert Vorwalder, Kathrein: Netzbetreiber deutlich voranbringen Bild: Kathrein Dr. Andreas Ehbrecht, Media-Broadcast: Modernste optische Technologien unverzichtbar für Netzausbau Bild: Media-Broadcast sich sowohl für Netze in FTTH/FTTB-, als auch in HFC/Eurodocsis-Infrastruktur. IPTV bringt neue starke Leistungsmerkmale wie VoD und zeitversetztes Fernsehen (Timeshift-TV). Für Kabelnetzbetreiber ermöglichen hybride Settop-Boxen eine Integration der Zusatzdienste in CATV-Netze.

FTTH: Neue Zugangsnetze werden vermehrt in FTTH- beziehungsweise FTTB-Technologie (Fibre to the Home/Building) realisiert. Kathrein positioniert sich hierbei als Systemanbieter zum Aufbau integrierter Lösungen. Dafür bietet das Unternehmen unter anderem Netzabschlüsse und optische Verstärker als wichtige Schlüsselkomponenten an. Damit kann zu den Gigabit- Ethernet- beziehungsweise PONs ein CATV-Overlay auf einer eigenen Wellenlänge aufgebaut werden. Vorhandene Endgeräte können weiter verwendet werden

HFC: Zum Ausbau von HFC-Netzen bietet Kathrein Produkte zur optischen Übertragung an. Optische Kompaktempfänger mit zwei CWDM-Rückwegsendern unter stützen die Segmentierung der Netze. Mit neuen preiswerten Mini-Nodes kann die Glasfaser wirtschaftlich bis ins Mehrfamilienhaus gebracht werden.

Gert Vorwalder, Produktbereich SAT/ HFC, Leitung Breitband-Kommunikation bei Kathrein: „Den deutschen Kabelmarkt bedienen wir seit langem sehr erfolgreich. Wir sind überzeugt, dass sich die Erfolgsgeschichte der Kabelnetzbetreiber im Triple-Play-Markt fortsetzen wird. Kathrein wird die Netzbetreiber im sich verändernden Umfeld mit seinen Lösungen deutlich voranbringen.“

Signaltransport über Glasfaser

Media Broadcast hat ihr Breitband-Portfolio in den Produktgruppen BK-Optolink und BK-Megalink auf den analogen und digitalen Signaltransport in Glasfaser- und Ethernet-Netzen ausgerichtet. Der Service BK-Optolink beinhaltet die vollständige Dienstleistung zur Planung, Errichtung und Betrieb von Netzwerken über Glasfaser zum Transport von Kanalrastern der Kabelgesellschaften und Triple-Play-Signalen nach dem Docsis-Standard. Die Glasfaser wird bidirektional im Wellenlängenmultiplex betrieben. Der Service ist außerdem um ein Fibre-Node-Konzept ergänzt worden. Damit nutzten die Kabelgesellschaften künftig verstärkt Glasfaser in der Netzebene 3 bis zum Kabelverzweiger (KVz). Die Bandbreite der Kundenanschlüsse für digitale Dienste werde dadurch wesentlich höher.

Ergänzend zum BK-Optolink Service bietet Media Broadcast den Service BK-Megalink an und bietet damit auch Lösungen für die Kernnetze der Kabelgesellschaften. Das Unternehmen kann in diesem Umfeld bereits auf seine Erfahrungen im Errichten und Betreiben von digitalen Netzwerken für die privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zurückgreifen und setzt nun im Breitbandmarkt auf den Standard IEEE 802.17 (Resilient Packet Ring). Die Backbone-Technologie liefert 10 GBit/s Bandbreite im Glasfaserring und stellt dem Kunden elektrische und optische Ethernet-Schnittstellen mit bis 10 GBit/s Bandbreite zur Verfügung. Als Option werden SDH- und Fiber Channel Circuit Emulation Services angeboten. Sowohl BK Optolink als auch BK Megalink wird von der Planung über die Realisierung bis zum Betrieb als integrierte Komplettlösung angeboten.

Dazu Dr. Andreas Ehbrecht, Teamleiter in der Entwicklung von BK-Produkten der Media Broadcast: „Modernste optische Technologien und IP-basierte Netze sind unverzichtbar für den benötigten Ausbau in den Kabelnetzen. Kabelgesellschaften können auf die große Erfahrung und die hohe Professionalität bei der Übertragung von Bildern und Daten der Media Broadcast bauen.“

Service für Anbieter von Sprachdiensten

Quante Netzwerke ist nach eigenen Angaben in Deutschland Marktführer mit der Einführung von Softswitch-Lösungen. Zu dem Dienstleistungs-Portfolio des Systemintegrators gehört auch die Unterstützung für einen sicheren Netzbetrieb bis hin zur Übernahme von strafprozessualen Überwachungsmaßnahmen (Lawful Interception). Mit dem Softswitch seien neue Dienste mit wenig Zusatzaufwand verbunden. Auch regionale Kabelnetzbetreiber könnten mit vergleichsweise geringen Investitionen die gleichen Produkte und Dienste anbieten, wie die Großen der Branche. Besonders UMS (Unified Messaging) gehört zu den attraktiven Angeboten: UMS sorgt für den flexiblen Zugriff auf Telefongespräche, Fax, E-Mail, SMS, Voice-Mail von jedem beliebigen Ort und unabhängig von einem speziellen Endgerät (gegenüber der heutigen Vielzahl an Anschlüssen und Endgeräten). Kabelnetzbetreiber benötigten für UMS lediglich ein zusätzliches Softswitch-Modul. Dazu Christoph Barckmann, Leiter Marketing bei Quante Netzwerke: „Breitbandiges Internet ist in rückkanalfähigen Netzen auch für Betreiber der Netzebene 4 leicht zu schultern. Bei Telefoniediensten fehlt vielen Anbietern allerdings das Know-how oder die Größe, um Angebote wirtschaftlich zu realisieren und die strengen regulatorischen Auflagen umsetzen zu können. Hier setzt das Dienstleistungsangebot von Quante Netzwerke an.“

VoIP und Breitband über das Kabelnetz

Mit dem Cablelink 4200 bietet Sphairon ein Residential Gateway mit integriertem Kabelmodem und WLAN-Zugang, der es gestatten soll, über das Kabelnetz mittels VoIP zu telefonieren und einen breitbandigen Internetzugang zu nutzen. Dabei unterstützt das Gateway sowohl die Packetcable- 1.5- also auch die Docsis/Eurodocsis- 2.0-Spezifikation. Über die RJ11-Telefonbuchsen hat der Anwender die Möglichkeit, zwei analoge Endgeräte anzuschließen. Die Integration eines 4-Port-Ethernet-Switches und einer WLAN-Basisstation nach 802.11b/g mit Bandbreiten bis zu 54 MBit/s unterstützt den einfachen Aufbau von Netzen. Der Cablelink 4200 ist kompatibel zu MGCP und SIP und wurde nach Angaben von Sphairon an den meisten Softswitches der führenden Anbieter erfolgreich getestet.

Für Anwender, die weitere Leistungsmerkmale, wie ISDN-Endgeräteanschluss und USB-Support suchen, als auch für Besitzer von reinen Kabelmodems hat Sphairon einen neuen universellen IAD, den Turbolink 5203 entwickelt. Das Gerät wird über eine Ethernet-Schnittstelle mit dem vorhandenen Kabelmodem des Nutzers verbunden. Damit stehen dem Nutzer dann ein Ethernet-Router/Switch mit bis zu vier LAN-Schnittstellen, eine WLANBasisstation, eine VoIP-Telefonanlage und ein USB 2.0-Host zur Verfügung. Die Telefonanlage bietet zwei analoge Schnittstellen und eine ISDN-S0-Schnittstelle zum Anschluss von analogen und ISDN-Endgeräten. Durch die integrierte Nebenstellenanlage könnten Telefonate über VoIP geführt werden. Torsten Herrmann, Leiter Cable Unit bei Sphairon, kommentiert: „Spätestens mit der Migration auf den neuen Standard Docsis 3.0 wird die Attraktivität des Telefon- und Internetzugangs über Kabelnetze weiter steigen. Mit dem erweiterten Standard wird dieses Netz Übertragungsraten von mehr als 100 MBit/s erreichen und so zur ebenbürtigen Alternative zu DSL. Sphairons Kabelprodukte schlagen hier die Brücke: Moderne Kabel-IADs liefern IP-Telefonie, ISDN-Support, Router sowie Printer- und File-Sharing.“

MPEG over IP

Die Schwerpunkte von Wisi liegen auf optische Systemen, Netzkomponenten sowie intelligenten Lösungen für Triple-Play-Dienste und Anwendungen in Kabelnetzen. Mit dem System Wisi Streamline will Wisi nach eigener Aussage weiter in Richtung professionelle Kopfstellentechnik aufrüsten. Das System bilde den Kern für zukünftige Entwicklungen im MPEG-Over-IP-Bereich. Wisi entwickelt sich zudem zum Systemhaus und Berater unter anderem für TV-Applikationen wie etwa VoD, Interaktivität und IPTV. Axel Sihn, Geschäftsführer Wisi Communications, kommentiert: „Wir unterstützen Netzbetreiber mit unseren Produkten und innovativen Systemen bei der Optimierung ihrer Netze für Triple Play. Als Systemhaus helfen wir darüber hinaus beim Implementieren technischer Lösungen, wie etwa das TV der Zukunft. Applikationen wie VoD, Interaktivität und IPTV gewinnen im Wettbewerb um Kunden und beim Erschließen neuer Umsatzquellen rasch an Bedeutung.“


  1. Triple Play für Kabelnetze
  2. Dreifache Strategie
  3. Proaktiv Probleme eingrenzen

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