Breitband-Access

Ultraschnell via Kupfer mit G.fast

3. März 2015, 14:06 Uhr | Dr. Hans-Peter Trost, Lantiq

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

G.fast über Kupfer - Funktionsweise und Leistungsdaten

Der Distribution Point (FTTdp) ist der letzte Netzwerkknoten vor dem Wohneigentum. Die Glasfaser wird möglichst nahe an den Endkunden herangeführt, um dann das Signal weiter über die bestehende Telefonleitung / Kupferleitung zu schleifen. Bereits heute im Feld befindliche Lösungen, wie etwa die "VINAX dp FTTdp Lösung"  von Lantiq in Kombination mit VDSL, verbinden Haushalte mit Datenraten von aggregiert 300 MBit/s - 200 MBit/s Downstream und 100 MBit/s Upstream. Statt die letzten Meter mit VDSL zu überbrücken, kommt im nächsten Schritt G.fast mit Datenübertragungsraten bis zu 1 GBit/s zum Einsatz.

Die hohen Datenraten bei G.fast (ITU G.9700/G.9701) ergeben sich durch den erweiterten Frequenzbereich von 2,2 bis 106 MHz und werden durch den Einsatz von Vectoring und Crosstalk-Cancellation realisiert. Im Feld werden die Netzbetreiber jedoch darauf achten, den Bereich zwischen 17 und 30 MHz weiterhin für VDSL zu reservieren, um Interferenzen zu vermeiden und eine Rückwärtskompatibilität zu gewährleiten. In der zweiten Generation von G.fast wird der Bereich noch einmal auf 212 MHz erweitert werden, um Datenraten bis zu 2 GBit/s zu erreichen.

Befürchtungen, G.fast könne Frequenzen für Radio und Funkbetrieb stören bewahrheiten sich nicht. RFI (Radio Frequency Interference) ist ein hochkomplexes Thema und Chiphersteller wie Lantiq stecken akribische Arbeit in die Systeme, um Interferenzen auszuschließen. G.fast verwendet eine differentielle Datenübertragung auf verdrillten Telefon-Doppeladern. Dadurch ist die Abstrahlung, ebenso wie die Einkopplung von Störungen, so stark reduziert, dass sie im Feld nicht zu Interferenzen führt. Im übrigen wären die befürchteten Störungen noch einmal geringer als heute bei VDSL. Die Sendeleistung von G.fast ist elfmal niedriger und erstreckt sich über ein sechsmal breiteres Frequenzband. Das abgestrahlte Spektrum ist somit wesentlich niedriger als bei VDSL. Lantiq geht ausführlich in einem kürzlich zu G.fast veröffentlichten White Paper auf das Thema ein.


  1. Ultraschnell via Kupfer mit G.fast
  2. G.fast über Kupfer - Funktionsweise und Leistungsdaten
  3. Akzeptanz und Prognosen

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