Interview

Unified-Communications: Video macht mobil

16. Juni 2011, 12:50 Uhr | Markus Kien
Eric Le Guiniec, Vice President & Gerneral Manager Emea bei Vidyo.
© Vidyo

Worauf muss ein ITK-Entscheider achten, wenn es im Rahmen von Unified Communications um die Anschaffung von Videokonferenz-Lösungen geht? Antworten zu diesem Themenkomplex – von der Hard- über die Software bis zum ROI – gibt das Interview.

funkschau: Mit Blick auf die technischen Möglichkeiten für den Einsatz von Videokonferenzlösungen – was sind im Zeitalter von Unified Communications die Markttreiber?
Eric Le Guiniec: Qualität, Erschwinglichkeit und Skalierbarkeit sind für Unternehmen besonders wichtig und damit die Haupttreiber im Markt für Videokonferenzen. Qualität und kurze Latenzzeiten werden immer mehr zum Auswahlkriterium bei der Wahl eines Videokonferenzsystems. Deshalb hat in der jüngeren Vergangenheit eine allmähliche Verschiebung in Richtung des neuen H.264-SVC-Standards (Scalable Video Coding) stattgefunden.
Zudem nutzen mehr und mehr Anwender mobile Endgeräte. Um eine effiziente Kommunikation zu gewährleisten, müssen deshalb künftig Videokonferenzen nicht nur vom Konferenzraum oder dem Schreibtisch aus möglich sein, sondern auch von mobilen Endgeräten wie Laptops, Smartphones oder Tablet-PCs. Dies hat zur Folge, dass die Zahl der so genannten Endpunkte, also der einzelnen Endgeräte, über die sich Videokonferenzteilnehmer einwählen, signifikant steigt. Videokonferenzlösungen müssen künftig also auch flexibel skalierbar sein. Hier spielt nicht zuletzt auch der Preis eine entscheidende Rolle.

funkschau: Angesichts dieser zahlreichen Lösungen, wie teilt sich der Markt für Videokonferenzen auf?
Le Guiniec: Laut einer Studie des Ana-lystenhauses Gartner wird es 2015 über 200 Millionen Videokonferenzanwender geben, die Desktop-Systeme nutzen – dieser Markt wird also sehr groß werden. Die Analysten von Frost & Sullivan und In-Stat sind der Auffassung, dass der weltweite Mobile-Services-Markt bis 2014 auf über vier Milliarden Geräte beziehungsweise fast 1,1 Billionen US-Dollar wachsen wird. Der Markt für mobile Videokonferenzen wird also sicherlich ebenfalls eine sehr gewichtige Rolle spielen.

funkschau: Was raten Sie einem ITK-Entscheider, der die Einführung von Videoconferencing in einem Unternehmen vorbereiten soll?
Le Guiniec: Der allererste und wichtigste Schritt sollte die Entscheidung über die Qualität der Lösung sein. Dabei sollte der ITK-Entscheider auch in Betracht ziehen, dass sich die Technik rapide entwickelt und auf zukunftsfähige Lösungen setzen. Unternehmen müssen darauf achten, Technologien einzusetzen, die mit verschiedensten Endgeräten genauso gut funktionieren, wie mit dedizierter Videokommunikations-Hardware. Dabei ist darauf zu achten, dass diese Technologien leicht zu bedienen sind, sonst werden sie von den Mitarbeitern nicht oder nur selten eingesetzt.
Die Zeiten, in denen ein Unternehmen vorgeben konnte, welche Geräte seine Angestellten verwenden sollen, sind endgültig vorbei. Heute entscheiden die Mitarbeiter selbst und setzen auch ihre eigenen Endgeräte wie Tablets oder Smartphones ein. Heimarbeit und Mobilität sind zentrale Faktoren der heutigen Arbeitswelt, die der Entscheidungsträger unbedingt berücksichtigen muss.
Ein weiterer Faktor sind die mit Videokonferenzen verbundenen Kosten. Ausgaben für eine hohe Bandbreite und das Netzwerk müssen in die Kostenkalkulation einfließen.

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