VATM: Open Access muss Marktmodell werden

16. Dezember 2009, 15:19 Uhr | Claudia Rayling

„Der offene Zugang zum neuen Hochgeschwindigkeits-Netz wird das Marktmodell der Zukunft sein“, so Robert Hoffmann, VATM-Präsidiumsmitglied und Vorstandssprecher der 1&1 Internet, beim Glasfasertag des VATM. Die genaue Ausgestaltung und die Spielregeln müssen von den Unternehmen noch festgelegt werden.

Rund 130 Teilnehmer waren zu der Veranstaltung unter dem Titel „Glasfaserausbau in Deutschland – Regulierung und Strategien im Wettbewerb 2010“ nach Düsseldorf gekommen, um zusammen mit neuen Experten aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik über Konzepte und Rahmenbedingungen für einen erfolgreichen Glasfaserausbau in Deutschland zu diskutieren.

 

„Keine steigende Regulierung“ (Prof. Dr. Jürgen Kühling, Universität Regensburg)

Einigkeit herrschte auf dem Podium, dass kein Unternehmen den Ausbau des schnellen Netzes alleine bewältigen kann. Daher könne die Lösung nur lauten: offener Netzzugang für alle Marktteilnehmer. Das befürwortete auch der Präsident der Bundesnetzagentur, Matthias Kurth. Ein einheitliches Modell für alle werde es soll es allerdings nicht geben, sondern eine „Klassifikation verschiedener Stufen von Open Access“. Gleichzeitig kündigte er die Einrichtung eines NGA (Next Generation Access)-Forums für das kommende Jahr an. Prof. Dr. Jürgen Kühling (Universität Regensburg) hielt es ebenfalls für erforderlich, dass Regulierung handhabbar bleibt: „Wir dürfen die zunehmende Komplexität beim Glasfaserausbau nicht mit steigender Komplexität der Regulierung beantworten.“

 

Klare Absage an Monopole

Für Privatkunden und Unternehmen bedeute Open Access ein Maximum an Wettbewerb, Innovation und Dienstleistungsgüte. Neuen Monopolen wurde bei der Veranstaltung eine klare Absage erteilt. Hoffmann: „Die Erzielung marktgerechter Preise steht für uns im Vordergund.“

 

„Drohe mit Regulierung, aber unterlasse sie, wo immer es möglich ist.“ (VATM-Geschäftsführer Jürgen Grützner)

Regulierung solle nur dann zum Einsatz kommen, wenn gegen die von den Marktteilnehmern festgelegten Spielregeln verstoßen werde, Unternehmen andere diskriminieren oder ihre Marktmacht wettbewerbswidrig ausspielen. Die EU werde durch den EU-Review und die NGA-Empfehlung 2010 die richtigen Rahmenbedingungen festlegen, meinte Roland Honekamp, Head of Section Economic Regulation, Generaldirektion Informationsgesellschaft und Medien der EU-Kommission.

 

 


  1. VATM: Open Access muss Marktmodell werden
  2. "Glas" rentiert sich
  3. Fazit

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+