Die Bedeutung Industrie 4.0-naher Technologien wird vor allem von Produktionsleitern erkannt. Das Management nähert sich dieser Herausforderung zurückhaltend. "Das ist nicht genug", mahnt Horst Reichardt, CEO der Freudenberg IT. Denn bei Industrie 4.0 gehe es eben nicht nur um die Digitalisierung der Produktionstechnik, sondern um eine grundlegende Transformation der industriellen Wertschöpfung. "Wir brauchen dringend neue Managementansätze, Geschäftsmodelle und Regeln für ein verändertes Zusammenspiel zwischen Herstellern, Zulieferern und Kunden. Die nahtlose Integration aller Produktionssysteme im Shop-Floor mit den Geschäftsprozessen im Top-Floor ist die notwendige Voraussetzung dafür – und genau hier macht unsere Studie Mut: Immer mehr Fertigungsunternehmen planen und bereiten diesen essenziellen Schritt hin zu Industrie 4.0 derzeit vor", so der CEO.
Dennoch zeigt die Studie bei der Kopplung zwischen Manufacturing-Execution-Systemen (MES) – dem Nukleus der künftigen Smart-Factory – und bestehenden kaufmännischen Anwendungen ein uneinheitliches Bild, heißt es weiter: Zwar ging der Anteil der bereits eingesetzten Lösungen von 67 auf 58 Prozent zurück, doch wurde dieser Trend von einem signifikanten Anstieg um 12 Prozentpunkte auf 18 Prozent bei der Planung für solche Integrationslösungen zwischen dem Top- und Shop-Floor überlagert.
Für die repräsentative Untersuchung befragte das Marktforschungsinstitut PAC zum dritten Mal rund 130 IT-Entscheider und Produktionsleiter mittelständischer Fertigungsunternehmen in Deutschland. Die befragte Unternehmensgruppe setzt sich aus folgenden Branchen zusammen: Maschinen- und Anlagenbau (30 Prozent), Automotive (28 Prozent) sowie sonstige Fertigung (42 Prozent) mit einer Mitarbeiterzahl von 250 bis 499 (40 Prozent) beziehungsweise 500 bis 4.499 (60 Prozent).