Sieben Tipps für die Installation
Im Folgenden haben wir eine Checkliste mit wichtigen Fragen aufbereitet, die vor der Installation einer Videoüberwachungsanlage zu klären sind.
Frage: Reichen die Lichtverhältnisse vor Ort für meine Kamera?
Tipp: Die Intensität der vorhandenen Lichtquelle muss zur Lichtempfindlichkeit der Kamera passen. Deshalb die Beleuchtungsstärke vor Ort messen. Sie lässt sich bei Kenntnis der Lampenstärke, dem Reflexionsverhalten der Umgebung und dem Abstand zur Kamera auch näherungsweise berechnen. Wichtig: Die Entfernung geht quadratisch in die Berechung ein. Kurze Kameraabstände wirken sich entsprechend günstig aus.
Frage: Wie müssen die Lichtquellen angeordnet werden?
Tipp: Das Spektrum der Lichtquellen sollte dem des Tageslichts ähnlich sein. Die Kameras werden wenn möglich außerhalb der Lichtkegel montiert. Und um ein Flimmern des Kamerabildes zu vermeiden, darf die Kamera nicht direkt auf der Lichtquelle montiert werden. Ist die Umgebung zu dunkel für die Kamera, kann mit einem Infrarot-Strahler nachgeholfen werden.
Frage: Welche Kameras und Objektive müssen eingesetzt werden?
Tipp: Für die scharfe Abbildung eines Motivs sollten die optimale Distanz zwischen Kamera und dem Motiv sowie die Breite des Objektes berücksichtigt werden. Sind diese beiden Größen bekannt, lässt sich die Brennweite berechnen:
Brennweite (mm) = Distanz Kamera zum Objekt (m) ● Sensorgröße (mm) / Breite des Objektes (m).
Bei einer Sensorgröße von 1/3" geht der Wert 4,8 mm und bei einer Sensorgröße von 1/4" der Wert 3,6 mm in die Berechnung ein. Bei der Wahl der Kamera sind die integrierte Technik und die Bauform entscheidende Kriterien. Unterschieden werden Standard-, Dome-, Stift-, Platinen-, Mini- oder Kompakt-Kameras. Bei der Technik reicht die Auswahl von Farb- und Schwarz-Weiß-Kamera über Tag-Nacht- und Infrarot-Kameras bis zu Modellen mit Gegenlichtkompensation, Autofokus, Schwenk-Neige-Technik oder Netzwerkfähigkeit.
Frage: Was ist bei Montageort und Spannungsversorgung der Kamera wichtig?
Tipp: Während im Innenbereich eine niedrige IP-Schutzklasse genügt, müssen Kameras im Außenbereich entweder wasser- und staubdicht sein, oder sie benötigen ein zusätzliches Schutzgehäuse. Die Spannungsversorgung erfolgt in der Regel über 12-V-Gleich- oder 230-V-Wechselstrom. Bei analogen Kameras erfolgt die Versorgung ideal über ein Video-Kombi-Kabel und bei Netzwerkkameras per PoE (Power Over Ethernet).
Frage: Wie werden die Daten übertragen?
Tipp: Die gängigsten Übertragungsvarianten sind das Koaxialkabel (RG59) für bis zu 150 m Entfernung sowie die Zweidrahtübertragung für bis zu zwei Kilometer. Zunehmend gefragt sind der Anschluss an ein lokales Netzwerk oder Funklösungen.
Frage: Wie werden die Aufnahmen gespeichert?
Tipp: Hybridfähige Digitalrekorder integrieren analoge Kameras und IP-Kameras in ein gemeinsames Überwachungssystem. Sie sind die zukunftssichere Lösung für Unternehmen, die ein analoges Überwachungssystem besitzen und dieses mit IP-Kameras ausbauen möchten.
Frage: Welche Vorschriften sind wichtig?
Tipp: Die Rechtsgrundlage für die Videoüberwachung in öffentlich zugänglichen Räumen ist in Paragraph 6b des Bundesdatenschutzgesetzes festgehalten. Danach ist Videoüberwachung zulässig, wenn sie der Wahrung des Hausrechtes oder anderen berechtigten Interessen dient. Generell ist der Hinweis auf Videoüberwachung in öffentlich zugänglichen Bereichen Pflicht.
Clevere Security-Funktionen
Cover-Check: Meldung (Alarm), sobald einer Kamera längere Zeit die Sicht
versperrt wird
Contortion-Check: Meldung (Alarm), sobald die Position einer Kamera verändert wurde
Defocus-Check: Meldung, sobald die Aufzeichnung einer Kamera nicht mehr scharf ist
Lost & Found: Automatisches Erkennen abgestellter „verdächtiger" Gegenstände, zum Beispiel Koffer, Pakete an Flughäfen und Bahnhöfen
Speeddome-Autotracking: Die betreffende Dome-Kamera erkennt Bewegungen und verfolgt diese automatisch
Bewegungserkennung: Meldung (Alarm), wenn die Software eine Bewegung im Bildausschnitt erkennt. Dabei kann die Software so programmiert werden, dass diese Erkennung nicht irgendwo im Bild, sondern innerhalb eines definierten
Bildsektors erfolgen muss