Von der Überwachungskamera zum Gefahrenmeldesystem – die Videoüberwachungs-Technik hat viele Facetten. Unser Überblick zu den Möglichkeiten mit Expertentipps zur technischen Ausführung soll Ihnen die Planung erleichtern.
Im Security-Bereich dient die Videoüberwachung in erster Linie der Gelände- und Objektsicherung. Aber auch zur Identifikation von Personen und Zutrittskontrolle werden Überwachungskameras eingesetzt. Neben dem Sicherheitsbereich, als dem „klassischen“ Aufgabengebiet, lassen sich Systeme zur Videoüberwachung heute zudem in der Medizin (Patientenüberwachung), Wissenschaft (Mikroskopie), Messtechnik (Längenund Flächenmessung) und Industrie (Kontrolle von Produktionsstraßen) verwenden. Die Software bestimmt dabei neben den Kameras die Einsatzmöglichkeiten der Gesamtlösung. Zwar ist der Paradigmenwechsel bereits vollzogen und die Verkaufszahlen von Netzwerkkameras haben die der analogen Modelle überholt, trotzdem haben IP-Kameras gegenüber ihren analogen Vorgängern nicht überall die Nase vorne. Was sind die grundlegenden Unterschiede? Netzwerkkameras sind Kameras mit integriertem Videoserver. Sie übertragen die aufgezeichneten Videobilder über LAN oder W-LAN in das lokale Netzwerk oder das Internet. Die Live-Bilder der Kamera können weltweit auf einem PC angezeigt, gespeichert und verwaltet werden, wobei der Kamera eine eigene IPAdresse zugewiesen wird. Die Nähe zu einem Rekorder ist nicht nötig. Weitere Vorteile der digitalen Videotechnik liegen insbesondere in der höheren Auflösung.
Die Kehrseite: IP-Kameras sind aufgrund der Technik meist größer und teurer als qualitativ gleichwertige analoge Modelle. Eine verdeckte, unauffällige Videoüberwachung im „XXS-Format“ ist damit beispielsweise nicht möglich. Und, die Auswahl ist bei analogen Kameras noch größer – vor allem wenn es darum geht, Überwachungsaufgaben unter schwierigen Bedingungen zu realisieren, zum Beispiel für Aufnahmen unter Wasser oder bei starkem Gegenlicht.
Je nach Anwendung bietet es sich an, über einen Videoserver ganz gezielt einzelne analoge Kameras in ein Netzwerk zu integrieren. Entscheidend für die Einsatzvielfalt eines Videoüberwachungssystems ist die verwendete Software. Sie ist das Rückgrat der zentralen Leitstelle, in der alle Videosignale zusammenlaufen, in der sie verarbeitet, angezeigt und verwaltet werden. „An solche Programme werden hohe Anforderungen gestellt“, so Andreas Kupka, Geschäftsführer von Abus Security-Center. „Sie sollen eine möglichst große Zahl von Kanälen mit hohen Bildraten und -auflösungen bewältigen, einen breiten Funktionsumfang bieten und sich dabei intuitiv und zügig bedienen lassen. Die Software muss dabei in der Lage sein, mehrere analoge und digitale Kameras anzuzeigen, zu verwalten und ihre Videos aufzuzeichnen.“