Virtualisierung bedeutet typischerweise, dass eine große Anzahl von Servern mit lediglich fünf- bis zehnprozentiger Auslastung durch weniger, aber leistungsfähigere Rechner mit einer Auslastung von 60 Prozent oder mehr ersetzt wird. Dies führt auf der anderen Seite zu einem höheren Nutzungsgrad, der das Netzwerk belastet.
Der typische I/O-Netzwerkverkehr für einen Server sieht Gigabit-Ethernet-Verbindungen zum LAN sowie Fiber-Channel-Links zum Datenspeicher vor. Der Unterschied ist, dass traditionelles Ethernet Latenzverzögerungen und den Verlust einiger Pakete toleriert, was für die Datenspeicherung nicht akzeptabel ist. Damit ist die Entscheidung für verlustfreie Fiber-Channel-Verbindungen gefallen. Wenn die Server mit einer sechs- oder mehrfachen Auslastung arbeiten, stehen die I/O-Ports unter Druck. Das Hinzufügen von weiteren Gigabit-Netzwerk-Interfaces ist kostspielig, weil jede neue Karte zu mehr Energieverbrauch, Verkabelungskosten und Komplexität führt. Dazu steigert sie die Anzahl der Access-Layer Switch-Ports die ebenso beschafft und administriert werden müssen. Weiterhin müssen Organisationen oft größere und teurere Server beschaffen, nur um die gestiegene Zahl der Slots aufzunehmen, die für die höheren Netzwerk- und I/O-Bandbreiten nötig sind.
Die Lösung liegt in 10 Gigabit Ethernet – schnell genug, um I/O für das LAN bereitzustellen, aber auch schnell genug für die Anforderungen von SAN und IPC (Inter Processor Communication). Statt vier bis acht Gigabit-Netzwerkkarten in jedem Server bieten lediglich zwei 10 Gigabit-Netzwerkkarten eine völlige Redundanz für die Verfügbarkeit sowie Reserven für die Erweiterung. Die Ethernet-Verluste können durch die Nutzung von FCoE (Fiber-Channel over Ethernet) vermieden werden, das den verlustfreien Charakter und die Management-Modelle von Fiber-Channel bewahrt. Eine weitere Lösung liegt in neuen Ethernet-Entwicklungen. Durch Carrier-Ethernet hat sich das Ethernet-Modell zu einer WAN-Lösung entwickelt. Das Converged-Enhanced-Ethernet (CEE) oder auch Data-Center-Ethernet (DCE) eröffnet neue Möglichkeiten für SAN- und IPC-Anforderungen.