Ob im Büro, zu Hause oder unterwegs: Virtuelle Assistenten wie Google Now oder Siri werden in immer mehr Lebensbereichen Einzug halten. Davon geht zumindest der eco-Verband aus.
Sie heißen Google Now oder Siri und sind nach Einschätzung von eco – Verband der Internetwirtschaft einer der maßgeblichen Trends dieses Jahres. Diese persönlichen Assistenten werden künftig der Internet-Verbreitung folgend überall Einzug halten – im Büro, zu Hause oder unterwegs, beruflich und privat.
Diese Assistenten sind bereits heute in vielen Bereichen allgegenwärtig und lernen »ihre« Anwender immer besser kennen. Der Assistent ist gängigen Plätze und Routen ebenso informiert wie über die »Smartphones« und «Smartwatches“« mit denen sich sein «Besitzer«. Außerdem liest der Assistent– zumindest bei Google – alle E-Mails mit und interpretiert die Inhalte mit immer mehr Raffinesse. Über Sensoren, beispielsweise in der Smartwatch oder die Verfolgung der Augenbewegungen durch Smartphone, Auto oder den Fernseher und künftig vielleicht die Kaffeemaschine erhält »das Netz« fortlaufend Daten über Nutzer, die diesem selbst in der Regel weder bekannt noch bewusst sind. Als dahinterstehende Technologien benennt der Verband beispielhaft Big Data, Business Intelligence, Deep Learning, Artificial Intelligence und Location-based Services.
»Der virtuelle Assistent wird seinen Besitzer künftig besser kennen als der Lebenspartner«, so die Prognose von Arzu Uyan, Leiterin der eco Kompetenzgruppe Smart Environment. Dabei unterstellt sie keineswegs eine Missachtung des Datenschutzes durch die Anbieter. Die Expertin geht davon aus, dass immer mehr Menschen freiwillig der Hilfe eines virtuellen Assistenten bedienen und den Mobility Trend nutzen werden, weil die Vorteile sehr groß sind. gewaltig sind. Wer wollte nicht informiert sein, wenn der Verkehrsstau ein früheres Aufbrechen notwendig macht, wenn sich das Abfluggate ändert, wenn gerade ein Sonderangebot für das Produkt, das man sowieso regelmäßig kauft, verfügbar ist, wenn der Wecker morgens automatisch zur richtigen Zeit klingelt, weil er die Terminlage im Überblick hat und wenn er an den Hochzeitstag erinnert oder »in alter Gewohnheit« gleich schon am Vortag den Blumenstrauß automatisch bestellt hat – die Kette der Komfortfunktionen ließe sich unendlich fortsetzen, mutmaßt die eco Expertin. Auch auf sehr ernsthaften Anwendungsfeldern wie Alten- und Krankenpflege eröffnet sich laut Uyan ein »immenses Einsatzpotenzial«.
Mittel- bis langfristig könnten die »Autonomous Agents« – wie die virtuellen Assistenten auch genannt werden – traditionelle Benutzerschnittstellen wie Tastatur, Maus und Touchscreen sukzessive ersetzen, meint die eco-Expertin. Der Verband geht davon aus, dass es enorme Chancen für neue Geschäftsmodelle auf der Basis autonomer Agenten gibt. Damit sich die Agenten durchsetzen, dürfen sie ihre Anwender allerdings weder belästigen noch bevormunden, sondern bestmöglich Wünsche erahnen und darauf basierend Aktionen vorschlagen, Informationen bereitstellen und Angebote unterbreiten.