Die Deutsche Telekom stellt bis 2018 ihre Netze komplett auf IP um. Wettbewerber Vodafone will ISDN hingegen noch einige Jahr länger anbieten.
Totgeglaubte leben länger. Zwar hat die Deutsche Telekom das Ende von ISDN bis 2018 angekündigt, nach M-net will aber jetzt auch Wettbewerber Vodafone die Technologie deutlich länger als die Bonner betreiben. Wie das Unternehmen bekanntgab, ist eine siebenjährige Übergangszeit bis 2022 geplant. Sowohl Bestands- als auch Neukunden im Geschäftsbereich können in diesem Zeitraum wählen, ob Sie über IP oder ISDN kommunizieren wollen. Sind die Unternehmen hingegen bereit für den Umstieg, will Vodafone diesen unterstützen. »All IP ist die Zukunftstechnologie, die Mobilfunk und Festnetz miteinander vereint. Sie macht Kommunikation für Kunden einfacher, flexibler, schneller – und macht moderne Festnetzanwendungen wie Chats oder Videotelefonie erst möglich«, erklärt Vodafones Technik-Chef Eric Kuisch. »Viele Menschen in Deutschland nutzen bereits das neue IP Netz. Doch viele wollen ihre ISDN Anschlüsse weiter nutzen – und haben dafür gute Gründe.«
Vodafone Firmenkunden-Chef Philip Lacor ergänzt: »Vor allem Firmenkunden nutzen ISDN nach wie vor für zentrale Anwendungen wie Abrechnungssysteme oder Kommunikationsanlagen. Allein zwei Drittel aller Telefonanlagen in Firmen laufen nach wie vor auf ISDN.« Eine Umstellung unter Druck würde oft hohe Ausfallrisiken genau wie hohe Abschreibungen und organisatorischen Aufwand bedeuten. »Genau deshalb sollen unsere ISDN Kunden selbst entscheiden, wann sie aufs neue Netz wechseln. Eine siebenjährige Übergangszeit liefert ihnen Investitions- und Planungssicherheit genau wie den nötigen Spielraum.«
Ziel sei es, die Einführung der IP-Technologie gemeinsam mit dem Kunden gut geplant, technisch sicher und wirtschaftlich zu gestalten. Bei Bedarf könnten auch noch einzelne Anwendungen auf ISDN-Technologie weiter laufen, während die restliche Infrastruktur schon auf IP umgestellt wird.