Der 130 Milliarden Dollar-Deal

Vodafone verkauft Verizon-Wireless

2. September 2013, 13:07 Uhr | Stefan Adelmann
Vodafone könnte mehr in den deutschen Markt investieren (Foto: Vodafone)

Vodafone und Verizon haben sich zu einem der größten Übernahmen der Wirtschaftsgeschichte geeinigt. Der US-Carrier hat dem Kauf der Verizon Wireless-Anteile für 130 Milliarden US-Dollar zugestimmt.

Vodafone plant schon seit längerer Zeit, seine Anteile an Verizon Wireless zu verkaufen. Bisher hat das britische Unternehmen jedoch noch keinen preislichen Konsens mit dem Käufer Verizon gefunden. Laut einer offiziellen Meldung hat der US-amerikanischen Telekommunikationsanbieter jetzt aber den dem von Vodafone geforderten Preis von 130 Milliarden US-Dollar zugestimmt. Die Übernahme soll bis zum ersten Quartal 2014 abgeschlossen werden. »Wir glauben, dass der Komplettanteil unsere Chancen im Markt für Enterprise- und Consumer-Vernetzung steigert«, sagt Lowell McAdam, CEO bei Verizon.

Für den Kauf will das US-Unternehmen rund 60 Milliarden Dollar als Kredit von verschiedenen Banken aufnehmen. Das soll im Finanzgeschäft für dreistellige Millioneneinnahmen sorgen. Den restlichen Betrag will Verizon in Aktien an Vodafone auszahlen. Der britische Mobilfunkriese ist derzeit noch mit 45 Prozent an dem im Jahr 2000 gegründeten Joint Venture Verizon Wireless beteiligt. Die restlichen 55 Prozent hält Verizon selbst.

Der Verkauf ist ein logischer Schritt in der Strategie von Vodafone. Das Unternehmen will sich zusehendes unabhängiger vom stark gesättigten europäischen Mobilfunkmarkt aufstellen und die Präsenz im Festnetzgeschäft verstärken. Aktuell steht in Deutschland die Übernahme des Anbieters Kabel Deutschland im Raum, die für die eine Stärkung auf dem regionalen Markt und für eine bessere Position gegenüber der Telekom sorgen könnte. Der Kauf ist derzeit bei rund elf Milliarden Euro angesetzt. Diese könnte Vodafone nach dem Verkauf von Verizon Wireless problemlos stemmen. »Diese Übernahme erlaubt sowohl Vodafone als auch Verizon langfristige strategische Ziele umzusetzen«, erklärt Vittorio Colao, CEO der Vodafone Group.


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