Betriebssystemwechsel

Warum man jetzt auf Windows 11 migrieren sollte

9. Dezember 2022, 8:00 Uhr | Autor: Alexander Haugk / Redaktion: Diana Künstler
14 Prozent der Nutzer haben sogar immer noch Windows 7 im Einsatz.
© Microsoft

Windows 11 ist seit mehreren Monaten verfügbar und mittlerweile eine echte Option für die Unternehmen. Doch warum sollte gerade jetzt umgestellt werden? Insbesondere, wo doch mit Windows 10 auch noch das aktuelle Betriebssystem ordnungsgemäß läuft.

Der Artikel liefert unter anderem Antworten auf folgende Fragen:

  • Warum sollten Unternehmen gerade jetzt auf Windows 11 migrieren?
  • Was ist bei der Migration zu beachten?
  • Welche Reibungspunkte könnten durch die Migration entstehen?
  • Für wen lohnt sich die Migration via Unified Endpoint Management (UEM)?

Da momentan kein Zeitdruck herrscht – Unterstützungsende für Windows 10 ist offiziell 2025 – kann jetzt in Ruhe die Migration vorangetrieben werden. Momentan lassen sich die Systeme auch nebeneinander betreiben, wodurch bei etwaigen Schwierigkeiten keine allzu großen Betriebsausfälle zu erwarten wären. Gleichzeitig sollte sich jedoch auch nicht zu viel Zeit gelassen werden, da es voraussichtlich keine Feature-Updates für Windows 10 mehr geben wird. Deswegen lohnt es sich, die Migra-tion frühzeitig anzustoßen, bevor der Stichtag der Abschaltung naht. Viele Unternehmen scheuen jedoch den Wechsel, da sie in der Vergangenheit zum Beispiel schlechte Erfahrungen mit Migrationen von Betriebssystemen gemacht haben.

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In Wellen updaten

Eine solche Umstellung gestaltet sich jedoch nicht so schwierig wie in Vergangenheit, da sich Windows 10 und Windows 11 deutlich ähnlicher sind als ihre Vorgänger. Etwaige Kompatibilitätsprobleme sind dementsprechend selten, sollten jedoch frühzeitig durch Tests aufgespürt und behoben werden, vorzugsweise noch während der Migrationsplanung. Insbesondere proprietäre Lösungen oder Eigenentwicklungen müssen Unternehmen besonders im Auge behalten. Aber auch Datenbanken sind oftmals kritisch.

Damit das Upgrade erfolgreich verläuft, sollte es in Wellen ausgerollt werden: In Phase 1 wird die Migration auf einem Testaccount simuliert. In Phase 2 erfolgt die Umstellung ausgewählter Key User, verteilt auf unterschiedliche Abteilungen, sodass bei Problemen nicht gleich die komplette Abteilung ausfällt. In der abschließenden Phase 3 findet dann der eigentliche Roll-out statt. Selbstverständlich sollte während jeder einzelnen Phasen immer wieder untersucht werden, ob Probleme auftreten, um für diese zeitnah Lösungen zu finden.

Vorsicht beim Umzug

Eine OS-Migration hat stets den positiven Nebeneffekt, dass Unternehmen selten genutzte oder obsolete Software entfernen können. Es bietet sich die Gelegenheit, die Systeme auch in dieser Hinsicht auf einen einheitlichen Stand zu bringen. Hier können jedoch Reibungspunkte entstehen: Endnutzer könnten beispielsweise das neue Layout ablehnen. Das lässt sich jedoch umgehen, indem dieses vorkonfiguriert wird, damit die Unterschieder der Benutzeroberfläche möglichst gering ausfallen. Bei einer Migration ist zudem zu beachten, dass Windows 11 höhere Anforderungen als die Vorgängerversionen an die CPU stellt. Das heißt, dass selbst die verfügbaren Chips der letzten drei bis fünf Jahre nicht automatisch unterstützt werden. Und auch mit Blick auf SSDs erhöht Microsoft zusehends die Anforderungen; so lässt der Anbieter Windows 11 nur vorinstallieren, wenn das Betriebssystem von der SSD booten kann. Dies lässt sich jedoch zum Beispiel durch den Einsatz des Windows-11-Enterprise-eigenen Long Term Servicing Channel (LTSC) umgehen. Hier bietet Microsoft zehn Jahre Support an, ohne Features upzugraden – ein Plus bei besonders empfindlichen und kritischen Systemen. Für eine saubere Migration werden hier sechs bis zwölf Monate benötigt, insbesondere, wenn ein Unternehmen eine Vielzahl von Geräten mit unterschiedlichen Softwareversionen unterhält. Auch der Aufwand, die richtigen Tools zu finden, um beispielsweise die Software-Kompatibilität zu überprüfen, kann mitunter groß sein. Es lohnt sich aber zumeist, da der geringere Supportbedarf die vorher getätigten Zeitinvestitionen wieder wettmachen kann.

Lohnend – aber für wen?

Doch bei all diesen Faktoren stellt sich wiederum die Frage: Für wen lohnt sich die Migration via Unified Endpoint Management (UEM)? Allen voran für die, die noch über kein UEM verfügen und mindestens 50 Endgeräte betreiben. Ab dieser Zahl ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass durch die gesparte Arbeitszeit der finanzielle Aufwand für die Einrichtung einer UEM-unterstützten Migration geringer ausfällt als bei einer händischen Einrichtung. Darüber hinaus werden durch die automatisierte Softwareinstallation Fehlkonfigurationen deutlich unwahrscheinlicher. Der Mensch ist meist der größte Unsicherheitsfaktor. Daher bringt eine händische Migration aller Geräte erhebliche Risiken mit sich. Mithilfe einer zentralen Verwaltung des Bitlocker lässt sich zudem unter anderem die Passwortstärke – eine der häufigsten Schwachstellen – definieren. Hierfür kann zum Beispiel der Einsatz einer PIN und ihre erforderliche Stärke voreingestellt und kontrolliert werden.

Alexander Haugk, Senior Product Manager Baramundi Software


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