Hürden im Glasfaserausbau
Wie sich Netzdeutschland selbst im Weg steht
Fortsetzung des Artikels von Teil 1
Zusammenarbeit ist gefragt
»Es sollte unser gemeinsames Ziel sein, die Glasfaser so weit wie möglich in die Nähe der Bürger auch auf dem Land zu bekommen«, sagt Grützer. Dieser eherne Plan der Telekom-Mitbewerber mag von eigenen wirtschaftlichen Interessen getrieben sein, er kommt jedoch der Notwendigkeit entgegen, das deutsche Netz auf dem schnellsten Weg auszubauen. Und gerade bei diesem Kraftakt, der nur auf gemeinsamen Schultern von Wirtschaft und Politik lasten kann, sind die Vorteile der Deutschen Telekom definitiv ein Stolperstein.
Die Telekom beruft sich laut Medienberichten unterdessen auf die Vectoring-Technologie und dass Schaltverteiler sowie die anschließenden Kabelverzweiger nicht für diese gerüstet seien. Vectoring bleibt aber die Generalüberholung einer alten Technologiebasis und Glasfaser die deutlich schnellere Lösung mit bis zu 200 Mbit/s. Der Ausbau scheint also obligatorisch, um auch in Zukunft die Wirtschaftlichkeit deutscher Unternehmen im digitalen Zeitalter zu erhalten. Denn auch wenn der Bedarf an entsprechend hohen Geschwindigkeiten noch eher gering sein mag, zeigt doch eine Vielzahl an Prognosen, dass die Datenvolumen und Zukunft sprunghaft steigen. Und Entwicklungen wie Cloud, Virtualisierung, das Internet der Dinge und Big Data können in Deutschland erst voranschreiten, wenn auch die entsprechende Infrastruktur steht. Hier kann es kaum das Ziel sein, dass in wenigen Jahren mittelständische Unternehmen aus ländlichen Regionen wie die Löwenstedter in die eigene Tasche greifen müssen, um ihre Glasfaser selbst zu zahlen. Um das zu verhindern, ist es allerdings nötig, dass die sich Telekom und die Mitbewerber auch auf dem Land nicht ständig in regulatorische Grabenkämpfe verwickeln.
(Aufmachbild: Fotolia / Embeki)
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