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Wie wird aus dem Internet der Dinge Realität?

14. April 2015, 12:51 Uhr | Dr. Susan Schwarze, Director Standards, Prosyst Software Board Member & VP Marketing, OSGi Alliance

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Kooperation als wichtiger Baustein

Die OSGi Alliance sieht dabei Koopera-tion zwischen ihren Mitgliedern und auch außerhalb der Organisation mit wichtigen Akteuren als wichtig an. Insofern nimmt es auch kein Wunder, dass nicht nur die
Spezifikationsarbeit transparent unter Github einsehbar ist – auch, wenn die Einflussnahme den Mitgliedern vorbehalten bleibt – sondern, dass die OSGi Alliance als Konsortium mit anderen Industriekonsortien kooperiert, um gemeinsame, adaptierbare End-to-end-Lösungen zu erschaffen.

Dies hat zum Beispiel zwischen 2009 und 2011 dazu geführt, daß sich die Standardisierungsorganisationen Broadband Forum, HGI, UPnP Forum und OSGi Alliance auf eine Kooperation verständigt haben. Die gemeinsame Vision war, neue Geschäftsmodelle im Bereich Smart-Home zu ermöglichen, welche eine komplexe End-to-End-Lösung für Dienstangebote via Teilnehmerendgeräten in einem Computer- oder Telefonnetz vorsah – zum Beispiel Router oder Gateways. Jeder verantwortlichen Arbeitsgruppe innerhalb der vier Standardisierungsorganisationen kam dabei die Aufgabe zu, ihren eigenen, aber abgestimmten Spezifikationsbeitrag zu leisten, welche dann zusammen als neue Geschäftslösungen für Dienstleister und Hersteller umgesetzt werden konnten. Viele interessierte Firmen nutzten ihre Mitgliedschaften, um innerhalb der Arbeitsgruppen aktiv zu werden und die Spezifikationen auch in ihrem Sinne zu beeinflussen.  

Erfolgreiche Lösungen im Markt

Aus der Reihe von Produkt- und Geschäftslösungen sei nur kurz auf verschie-dene Gateways, beispielsweise von Zyxel, Cisco, Sumitomo oder Technicolor und erweiterbare Smart-Home-Lösungen von TK-Anbietern wie der Deutschen Telekom mit ihren Partnern, AT&T, TT-Net und NTT hinweisen. Zusätzliche Angebote von Smart-Home-Anbietern umfassen unter anderem auch Busch-Jäger’s Comfort-Touch-Panel, Miele@Home oder das Smart-Home-Starter-Kit von Devolo sowie das Smart-Home-System von Clarecontrols.

Was allen diesen Produktlösungen zugrunde liegt, ist das Kernstück dieser Industriekooperation: die Kommunikation und das Fernmanagement von Geräten oder Anwendungen über Gerätegrenzen sowie Kommunikationsprotokolle hinweg. Die damit realisierte Anbindung an das Internet eröffnet neue Wege, so dass aus der Ferne nicht nur ein Anbieter zum Beispiel über eine Cloud-Plattform zusätzliche Dienste anbieten, sondern auch der authentifizierte Konsument über sein Smartphone oder Tablet auf die vernetzten Geräte zugreifen und sie managen kann.

Auch Telematik- und Logistiklösungen nutzen OSGi, um von der dynamischen und modularen Architektur und der Anbindung an das Internet mit Autorisierungs- und Authentifizierungsregeln zu profitieren. Als Beispiele sind hier sowohl Fleetmanagement-Lösungen von Mmlab, Greencat oder Bombardier, als auch das Projekt „Intelligenter Container“ zu nennen. Ähnliches gilt für den Enterprisemarkt, in dem OSGi besonders für die Entwicklung und das Fernmanagement von Anwendungen und Softwareplattformen benutzt wird, die dann bei Banken und Versicherungen, als auch Mittelstandsfirmen im produktiven Bereich zum Einsatz kommen.

Die modulare und dynamisch erweiterbaren Architektur und ihr wachsender Einsatz in der Industrie führt dazu, daß OSGi bereits heute einen wichtigen Beitrag für das Internet der Dinge liefert. Jedoch sind die Anstrengungen und Neugründungen in IoT bereits mannigfaltig. Insofern hat sich die OSGi Alliance entschlossen zu kooperieren, um die sichere Interoperabilität zwischen den Geräten zu unterstützen und den Markt auch für eine breitere Masse von Firmen IoT-zugänglich und profitabel zu machen.

Dass in Zeiten von Internetangeboten wie Facebook, Xing oder Linkedin sowie dem Big-Data-Trend zusätzliche Sicherheitsrisiken erwachsen, muss selbstverständlich mitbedacht werden. Inwiefern die Regulierungen im Smart-Metering-Bereich auf der euro-päischen und nationalen Ebene, die einen sicheren und datenschutzfreundlichen Betrieb für diesen bestimmten Industriebereich regeln sollen, auch auf andere Bereiche anwendbar ist, bleibt fraglich.

Um immer neuen Hackerattacken auf allen Ebenen begegnen zu können, müssen Sicherheitskonzepte im gesamten Kontext betrachtet werden und dabei dynamisch adaptierbar sein. Besonders in den neuen Gerätelandschaften ist die Skalierbarkeit von Netzwerken und den damit verbundenen Anwendungen wichtig; genauso wie ein gutes Augenmaß bei der Kosten-Nutzen-Abwägung von Sicherheitsvorkehrungen.  

Zusätzlich zur IT-Infrastruktur mit entsprechenden Autorisierungsmechanismen und Zertifikaten muss jedoch für verbraucherrelevante Märkte die Aufklärung des Konsumenten im Vordergrund stehen. Identity-Management mit der Kontrolle der eigenen digitalen Identität und des Footprints, den man in der digitalen Landschaft hinterlässt, ist hier von zentraler Bedeutung.

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  1. Wie wird aus dem Internet der Dinge Realität?
  2. Kooperation als wichtiger Baustein
  3. Der Beitrag der OSGi Alliance

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