Der technologische Fortschritt hat die Abwehr von Wirtschaftsspionage komplexer gemacht, doch der Kampf ist bei weitem nicht aussichtslos. Mit der richtigen Einstellung, nicht nur der Geschäftsführung, sondern aller Mitarbeiter gegenüber, können die Sicherheitsstandards in jedem Unternehmen erhöht werden. Die wichtigsten Voraussetzungen einer erfolgreichen Abwehr sind, so schreibt es auch das Bundesamt für Verfassungsschutz, die Sensibilität gegenüber den Angriffsverfahren, Kenntnisse über die Methoden und Ziele der Nachrichtendienste, der Einsatz geeigneter Schutzmaßnahmen und die Einsicht in deren Notwendigkeit.
Für viele Firmen beginnt aber genau hier das Problem. Denn der Verfassungsschutz und andere Stellen geben viele gute Ratschläge und Hinweise, echte Hilfe für die Prävention oder bei akuten Angriffen sind sie aber nicht. Es gibt nur sehr wenige Dienstleister in Deutschland, die in allen oben genannten Bereichen umfassende Security-Audits und Risiko-Analysen durchführen und den daraus resultierenden Maßnahmenkatalog auch umsetzen können. Im Vergleich zu den potenziellen Schäden bleibt der finanzielle Aufwand dabei relativ gering.
Laut einer Studie der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Price Waterhouse Coopers aus dem Jahr 2009 betrug der durchschnittliche Schaden der Wirtschaftsspionage 5,57 Millionen Euro pro betroffenem Unternehmen. Schon mit einem oder zwei Prozent dieser Summe lässt sich das Risiko deutlich reduzieren. Zum Einsatz kommt bei Security-Audits etwa die Expertise von Kriminalisten, Ingenieuren und Informatikern. Und nur, wenn man sich das gesamte Unternehmen sowie alle potenziellen Gefahrenbereiche anschaut, kann man den Sicherheitsstandard insgesamt erhöhen. Es ist wie bei einer Kette, deren schwächstes Glied die Gesamtstärke bestimmt. Einzellösungen, die nur die IT oder nur den Gebäudeschutz betrachten, führen lediglich dazu, dass Angreifer andere Wege wählen werden.