IT-Outsourcing bei Automobil-Servicegerätehersteller : Rettung aus der IT-Insolvenz

25. November 2004, 0:00 Uhr | Martin Fryba

IT-Outsourcing bei Automobil-Servicegerätehersteller : Rettung aus der IT-Insolvenz. Die Münchner Beissbarth Automotive Group hatte ihre EDV-Systeme jahrelang vernachlässigt. Eine Modernisierung war unumgänglich, aus eigener Kraft aber nicht zu schaffen. In dieser prekären Lage entschied sich die Firma, ihre komplette IT auszulagern. Dank einer professionellen Auswahl des IT-Dienstleisters und einem reibungslosen Übergang hat Beissbarth ihre IT wieder fest im Griff.

IT-Outsourcing bei Automobil-Servicegerätehersteller: Rettung aus der IT-Insolvenz

Als Uwe Beythien vor zwei Jahren bei der Münchner Beissbarth Automotive Group anheuerte, musste ihm klar sein, dass er vor einer großen Herausforderung stehen würde. Denn obwohl das mittelständische Unternehmen aus Bayern bei Bremsprüfständen ein Weltmarktführer ist, war die IT-Ausstattung und das dafür zuständige Personal alles andere, nur nicht Spitzenklasse. »Wir standen IT-technisch kurz vor der Insolvenz«, berichtet der verantwortliche IT-Manager. Sein vernichtender Lagebericht aus dem Jahr 2003: Veraltete Infrastruktur (im Schnitt sieben Jahre alt), kein durchgängiges Backup-Konzept, keine Lizenzverwaltung, fehlende Dokumentationen, eine für Veränderungen ungeeignete IT-Plattform, keine Kostentransparenz. Zudem war das IT-Personal überfordert und hatte das Vertrauen der auf die EDV angewiesenen Mitarbeiter längst verloren. Das »Desktop-Management« sah bei den Münchnern so aus: Brauchte ein Mitarbeiter einen neuen PC, ging er in das Lager der Fertigung und holte sich einen der 6.000 Computer, die Beissbarth jährlich in seine Bremsprüfstände verbaut.

Beythien war klar, dass eine notwendige, schnelle Restrukturierung der Firmen-IT nicht aus eigener Kraft gelingen konnte. »Wir wären allein drei Jahre damit beschäftigt gewesen, die PCs und Server gegen neue Geräte auszutauschen«, glaubt er. Zudem waren dem IT-Manager finanziell die Hände gebunden, denn die Verluste aus den seit Jahren defizitärem Geschäft ließen kaum Spielraum für hohe Investitionen zu. Diese missliche Lage hat Beythien dennoch nicht davon abgehalten, gleich vier Fliegen mit einer Klappe zu schlagen: Er wollte nicht nur einen externen Dienstleister finden, der die IT ohne Funktionsausfall kurzfristig auf Vordermann bringen und zugleich längst fällige Innovationen einführen würde. Die IT-Kosten sollten bei Beissbarth rasch nach der IT-Auslagerung sinken und in Zukunft weiter fallen. Seine Überlegungen gingen nämlich soweit, die momentane Schwäche in eine Stärke gegenüber dem externen Partner umzuwandeln, sobald dieser die marode IT saniert und in den Betrieb genommen haben würde. »Ich kann heute unseren IT-Dienstleister sehr leicht austauschen«, lacht Beythien. Denn die immer wieder geäußerten Bedenken, beim IT-Outsourcing würden Auftragnehmer ihre Unabhängigkeit verlieren, verneint er mit dem Hinweis auf die im Vertrag klar formulierten Übergangsregelungen. »Es verhält sich doch so, dass unsere IT früher von wenigen Köpfen abhängig war. Mit Outsourcing habe ich die Unabhängigkeit also nicht verloren, sondern gewonnen«, kontert er.


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