Yealink A40 inklusive CTP 25 im Test

Klarer Fokus auf das Gegenüber

10. Dezember 2024, 10:30 Uhr | Autor: Thomas Birkner / Redaktion: Diana Künstler
© Yealink

Leistungsstarke Meetings und einfache Verbindung für kleine bis mittelgroße Räume – das verspricht Yealink mit seiner MeetingBar A40. Wir haben uns die All-in-One-Videobar daher genauer angesehen.

Pro-Con-Kasten Yealink A40, Dezember 2024
© connect professional

Der chinesische Hersteller Yealink mit Hauptsitz in Shenzhen ist für seine VoIP- und Videokonferenzlösungen bekannt. Vom IP-Telefon, über interaktive Displays bis zu Videobars und Headsets bietet Yealink mit allen gängigen UC-Softwaresystemen kompatible Produkte an. Gegründet im Jahr 2001, wurde Yealink in kurzer Zeit zu einem der größten Anbieter von Kommunikations-Endgeräten weltweit. Auch in Deutschland sind viele dieser Produkte zu finden, seit 2015 auch Konferenzsysteme. Für uns ein Grund, uns die neue Videobar A40 für kleine bis mittelgroße Meetingräume genauer anzuschauen.

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Tabelle Leistungsumfang + Bewertung Yealink MeetingBar A40 mit CTP25


Unser Test-Kit besteht aus der All-in-One-Videobar A40 mit Ultra-HD Kamera mit zwei Objektiven und 120 Grad Bilderfassung, zwei Lautsprechern und acht Mikrofonen. Im Set enthalten ist das Touchscreen CTP25 mit einer Diagonale von 10,1 Zoll. Als Betriebssystem kommt aktuell Android 13 zum Einsatz, Updates hierzu sind künftig ebenfalls möglich. Sehr positiv ist das umfangreiche Zubehör, mit dem die beiden Produkte geliefert werden. Bei der Kamera sind Wand- und Tischhalter, sowie eine Monitorbefestigung und der Halter für ein übersichtliches Kabelmanagement inklusive Schrauben bereits enthalten. Eine Befestigung auf einem Stativ ist mit dem vorhandenen Zubehör ebenfalls problemlos möglich.

Tipp
Das Touchpad CTP25 kann direkt per CAT5e-Kabel an die Videobar angeschlossen werden und erhält dann von dort die Daten beziehungsweise seine Stromversorgung.

Das Touchpad beinhaltet den Tischständer inklusive Kabelabdeckung. Eine feste Tischmontage oder die Wandbefestigung sind optional möglich. Beiden Geräten liegen die passenden Netzteile bei, wobei das Touchpad dieses bei direkter Verbindung mit der Videobar per LAN-Kabel nicht benötigt, sondern von der Kamera versorgt wird. Zwei Netzwerkkabel und zwei HDMI-Kabel (2.0) und ein Klettband vervollständigen die Ausstattung.

Installation

Die Installation ist für den erfahrenen Admin kein Problem und schnell erledigt. Einfach das Netzteil und ein Netzwerkkabel an die Videobar anschließen, das Verbindungskabel mit dem Touchscreen verbinden und fertig. Während der Installation der Kamera kann vom LAN-Kabel auf WLAN gewechselt werden und somit auf die Kabelverbindung verzichtet werden. Für die Einstellungen stehen verschiedene Wege zur Verfügung. Das Touchpad bietet einen per Passwort geschützten Zugang zu den Grundeinstellungen an. Der Admin muss hier zunächst der Anwendung zustimmen, es ist an diesem Punkt jedoch nicht zu erkennen, wohin die Verbindung aufgebaut wird. Auf Anfrage gab uns Yealink hier die Information, dass die Server für die Geräte-Updates für Kunden aus der EU in Europa stehen. Updates können alternativ auch über das Webinterface vorgenommen werden, in unserem Test lief dies reibungslos. Zusätzlich bietet Yealink mit der „Device Management Platform“ (YDMP) ein zentrales, webbasiertes Tool für die Konfiguration und Verwaltung der Produkte aus eigenem Haus an. Die Installation der Management Plattform kann sowohl „on premise“, also vor Ort, oder als Cloud-Version installiert werden. Damit sind auch größere Rollouts einfach umzusetzen. Alternativ sind Konfigurationen auch über das Teams Admin Center oder mit dem Zoom Device Management möglich.

Die Videobar agiert als zertifiziertes Raumsystem und bringt damit die komplette Hardware für Meetings mit Microsoft Teams und Zoom mit. Der Admin legt die entsprechende Version fest, das System installiert dann die passende Software.

Die Bedienung erfolgt bei unserem Testgerät über das Touchpad, welches durch den Bewegungssensor die Anwesenheit von Personen erkennt und das System aus dem Energiesparmodus aufweckt. Das Pad verfügt über eine Auflösung von 1280x800 Pixel, steht dank dem beiliegenden Tischständer stabil auf dem Tisch und ist auch von der Seite sehr gut einzusehen. Optional bietet Yealink einen drehbaren Tischhalter als Alternative an. Die Tasten und der Menüwechsel erfolgen schnell und zuverlässig. Zur Sicherung befindet sich am Tablet ein Standard-Kensington-Slot, der an der Kamera selbst nicht zu finden ist.

Anwendung

Intelligent-Tracking, Yealink A40
Die Anwender können den Bildausschnitt selbst manuell wählen oder auf die umfangreichen KI-gesteuerten Trackingfunktionen zurückgreifen.
© connect professional – Thomas Birkner

Wie bei Raumsystemen üblich, werden geplante Termine sowohl auf dem Touchpad als auch auf dem angeschlossenen Bildschirm dargestellt und über das Pad gestartet. Dabei können die Anwender den Bildausschnitt selbst manuell wählen, oder auf die umfangreichen KI-gesteuerten Trackingfunktionen zugreifen. Zur Verfügung stehen „Auto-Framing“ beziehungsweise „Panorama“, „Speaker Tracking“ und „Picture in Picture“, sowie „IntelliFocus“. Die gewählte Funktion ist als Voreinstellung durch den Admin möglich, aber auch die Anwender haben Zugriff auf diese Einstellung. Besonders der „IntelliFocus“ profitiert von den beiden hochauflösenden Objektiven mit je 48 MP. Es werden hierbei bis zu vier Personen groß in einem eigenen Rahmen nebeneinander angezeigt, darunter zeigt die Panorama-Anzeige die Gesamtansicht des Raums.

Egal ob Teilnehmer weiter vorne oder hinten im Raum sitzen, sie werden jeweils scharf und in gleicher Größe abgebildet. Die gleiche Bildqualität bietet auch die „Picture in Picture“-Funktion, hier wird der aktuelle Sprecher groß und die Gesamtansicht als Panorama darunter angezeigt. Eine effiziente Lösung besteht mit „Videofence“ in der Anpassung des Videoerfassungsbereichs, der es ermöglicht, Personen außerhalb des Meetings von der Bildauswahl auszuschließen. Der Erfassungsbereich kann flexibel in der Breite (1 bis 8 Meter) und in der Tiefe (1 bis 10 Meter) definiert werden. Insbesondere in modernen Umgebungen mit Glasscheiben trägt dies dazu bei, den Fokus auf das Wesentliche zu erhöhen und Ablenkungen zu minimieren. Eine zweite Kamera kann über den USB-Port angeschlossen werden, aktuell steht diese als Alternative zu den eingebauten Objektiven zur Verfügung. In den Funktionen Auto-Framing und Speaker Tracking lässt sich die Umschaltgeschwindigkeit in den drei Stufen „Echtzeit“, „normal“ und „langsam“ anpassen. Wir haben mit der Echtzeit-Umschaltung gute Erfahrungen gemacht.

IntelliFrame Yealink A40
Besonders der „IntelliFocus“ profitiert von den beiden hochauflösenden Objektiven mit je 48 MP. Es werden hierbei bis zu vier Personen groß in einem eigenen Rahmen nebeneinander angezeigt, darunter zeigt die Panorama-Anzeige die Gesamtansicht des Raums.
© Yealink

Sehr positiv gefiel uns im Test die Bildqualität, die beiden Objektive mit je 48 MP Auflösung bieten nicht nur einen breiten maximalen Aufnahmewinkel, sondern auch eine sehr gute Auflösung sowohl im lokalen Bild als auch bei der Übertragung. Obwohl Teams und Zoom die zur Verfügung stehende UHD-Qualität aus Gründen der Dateneinsparung herunterregelt, kommt beim Empfänger ein brillantes, hochauflösendes Bild an. Hier liegt offensichtlich der Hauptvorteil des Systems. Dies ist durch die zuschaltbare Funktion „Super Face Resolution“ noch weiter zu verbessern. Personen, die sich in einem Bereich mit schlechter Beleuchtung befinden, werden damit noch klarer und prägnanter dargestellt.

Audio

Die acht Mikrofone sind sehr gut in der Lage ungewollte Audiostörungen aus dem Signal zu entfernen. In unserem Test fiel der laufende Staubsauger im Nebenraum den Teilnehmern auf der entfernten Seite nicht auf. Sollte die Geräuschkulisse gewisse Grenzen überschreiten lässt sich auch hier, wie zuvor beim Videobild, der Erfassungsbereich von „breit“ auf „mittel“ oder „schmal“ verengen, um so den Umgebungslärm auszuschließen. Ansonsten sorgt die integrierte AI für einen sauberen und echofreien Klang. Die Empfindlichkeit der Mikrofone lässt sich manuell an die Räumlichkeiten anpassen. Wird diese etwas angehoben, können die Nutzer in etwas größeren Räumen entspannter sprechen.

Doppelkamera und Mute-Anzeige, Yealink A40
Wird die Mute-Taste genutzt, leuchtet die LED an der Videobar rot. Deaktiviert man die Kamera, schließt sich das Cover vor den beiden Objektiven selbständig.
© connect professional – Thomas Birkner

Wird die Mute-Taste genutzt, leuchtet die LED an der Videobar rot. Deaktiviert man die Kamera, schließt sich das Cover vor den beiden Objektiven selbständig. Hier wäre noch ein roter Punkt auf dem Cover hilfreich, damit auch von Weitem zu erkennen ist, dass es wirklich geschlossen ist. Erweiterbar ist die Videobar mit bis zu zwei schnurlosen Zusatzmikrofonen (VCM36-W), die mit jeweils drei weiteren internen Mikrofonen die Raumerfassung erheblich vergrößern können.

Eine weitere gute Audio-Lösung hat Yealink mit dem zuschaltbaren Komfortrauschen implementiert. Spricht gerade niemand, entsteht bei vielen Systemen eine ungewohnte Stille, die mit einem Verbindungsabbruch vergleichbar ist. Hier setzt das minimale Rauschen ein und lässt so auf eine stabile Verbindung schließen. Die Stereolautsprecher übertragen das Audiosignal der Gegenseite sauber und klar, eine Über- oder Untergewichtung bestimmter Frequenzen gibt es nicht. Wer es gerne kräftiger mag, kann die 3,5 mm-Klinkenbuchse zum Anschluss eines externen Audiosystems nutzen.

BYOD

Zusätzlich zur Nutzung der integrierten Lösung mit Teams oder Zoom bietet das System nach einmaliger Freigabe durch den Admin die Möglichkeit, dass Teilnehmer des Meetings den eigenen Rechner verwenden. Dies erhöht zwar zunächst den Aufwand, dieser hält sich jedoch durch die Einkabel-Verbindung per USB-C im Rahmen. Dann kann der Anwender auf seine eigenen Programme und Dateien innerhalb eines Meetings zurückgreifen. Interessant: Das System erkennt die Verwendung des eigenen Rechners automatisch und schaltet dann von selbst in den entsprechenden Modus. Bei dieser Nutzung hinkt der Lip Sync auf dem lokalen Bildschirm etwas hinterher, eine starke Beeinträchtigung ist dies jedoch in der Praxis nicht unbedingt. Zu beachten ist hier, dass bei dieser Nutzung das Notebook nicht über verwendete USB-C-Kabel geladen wird. Der Akku sollte also genügend Ladung für das Meeting mitbringen. Zusätzlich versteht sich die A40 auch auf das AirPlay von Apple. Wer entsprechende Geräte nutzt, kann diese kabellos verbinden.

Auffällig war der leicht erhöhte Stromverbrauch im Vergleich zu unseren Referenzmodellen. Dies ist sowohl im Standby-Modus als auch im aktiven Betrieb der Fall. Hier kann gegebenenfalls die Nutzung des in der Software der Kamera integrierten Energiesparplans zur Reduzierung des Stromverbrauchs beitragen.

Testsiegel Yealink A40, Dezember 2024
© connect professional

Fazit: Mit der Yealink A40 inklusive CTP25 Touchpad bekommt der Nutzer viel moderne Technik für seine Investition. Die Bildqualität liegt auf höchstem Niveau, die Bedienung ist für den Nutzer übersichtlich gestaltet. Mit dem Testergebnis zeigt sich, dass Yealink inzwischen zu den Top-Unternehmen in der Kommunikationsbranche zählt.

Testurteil: 87 Punkte (sehr gut)

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