Um Netzwerke und Rechner zu infiltrieren, nutzen Cyberkriminelle unterschiedliche Wege. Neben dem klassischen Phishing-Mails gehört auch Search Engine Poisoning sowie Malvertising aktuell zu den am häufigsten genutzten Angriffsvektoren. So funktionieren Phishing-Mails seit mehr als 30 Jahren – obwohl Privatpersonen und Unternehmen ebenso lange Mail-Security und Spamfilter nutzen. Ein Grund dafür ist, dass sich Phishing-Mails qualitativ verbessert haben. Außerdem hat sich die Gefahr durch gezielte Attacken vergrößert.
Eine weitverbreitete Angriffsmethode ist zurzeit Search Engine Poisoning, auf Deutsch Suchmaschinen-Vergiftung. Dabei setzen Cyberkriminelle Maßnahmen zur Suchmaschinenoptimierung ein, damit eine bösartige Website bei Suchmaschinen in den Ergebnissen weit oben steht. Dabei nutzen Kriminelle Trendthemen wie etwa aktuelle politische Wahlen, große Sportereignisse oder saisonal wiederkehrende Ereignisse – zum Beispiel Urlaub, Black Friday oder Valentinstag. Wer den Link in den Ergebnissen anklickt, landet auf einer Website mit Schadcode. Oder die Cyberkriminellen versuchen, ihre Opfer zur Eingabe vertraulicher Informationen zu verleiten, um diese für Identitätsdiebstahl zu nutzen.
Einen deutlichen Anstieg gab es außerdem bei den Infektionen über Malvertising, also bösartige Werbung. Bei dieser Angriffsmethode setzen Cyberkriminelle eine spezielle Form von Schadsoftware ein, die sich hinter präparierten Werbebannern verstecken. Wer eine infizierte Anzeige anklickt, lädt die Schadsoftware auf seinen Rechner herunter. Oft nutzen Angreifer aber auch Sicherheitslücken des Browsers und/oder des Betriebssystems aus, um Malware ins System einzuschleusen.
Auch wenn die Angriffe auf Unternehmen zuletzt rückläufig waren, werden Cyberkriminelle weiterhin Firmen attackieren. Dabei agieren sie auch unter wirtschaftlichen Aspekten und versuchen, mit geringem Aufwand maximalen Profit zu erzielen. Wenn Firmen also ihre IT-Sicherheit auf dem aktuellsten Stand halten, ihre Systeme patchen und die Security Awareness ihrer Mitarbeitenden steigern, müssen auch Angreifer mehr investieren, um ans Ziel zu gelangen. Und wenn der Aufwand den Ertrag übersteigt, suchen Cyberkriminelle ein neues Opfer, dessen Maßnahmen leichter zu überwinden sind.