Der Aufstieg von Naturkatastrophen und Klimawandel auf den dritten beziehungsweise sechsten Platz im weltweiten Ranking und auf Platz 3 und 4 in Deutschland ist aufschlussreich, da beide Aufwärtstrends eng miteinander verbunden sind, so die Allianz – hätten doch die letzten Jahre gezeigt, dass die Häufigkeit und Schwere von Wetterereignissen aufgrund der globalen Erwärmung zunehmen. Für 2021 rechnen Rückversicherer mit versicherten Katastrophenschäden in Höhe von über 100 Milliarden Dollar – die vierthöchsten Schäden in der Geschichte.
Der Hurrikan Ida in den USA mag das teuerste Ereignis gewesen sein, aber mehr als die Hälfte der Schäden stammte laut Angaben der Allianz aus sogenannten sekundären Gefahren wie Überschwemmungen, Starkregen, Gewitter, Tornados und Winterfrost. Diese seien zwar oft lokal begrenzt, erwiesen sich aber als immer kostspieliger. Beispiele sind die katastrophalen Überschwemmungen in Deutschland und den Benelux-Ländern, die schweren Überschwemmungen in Zhengzhou in China sowie Hitzewellen und Buschbrände in Kanada und Kalifornien.
Die Befragten des Allianz Risk Barometers fürchten an erster Stelle klimawandelbedingte Wetterereignisse, die Schäden am Unternehmenseigentum verursachen (57 Prozent), gefolgt von den Auswirkungen auf den Betrieb und die Lieferketten (41 Prozent). Sie sorgen sich aber auch um die klimafreundliche Neuausrichtung ihrer Unternehmen (36 Prozent), die Erfüllung von Vorschriften und Berichtsanforderungen sowie die Vermeidung potenzieller Klagerisiken, weil sie keine angemessenen Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergriffen haben (34 Prozent).
„Der Druck auf die Unternehmen, etwas gegen den Klimawandel zu unternehmen, hat im vergangenen Jahr deutlich zugenommen, wobei der Fokus zunehmend auf Netto-Null-Beiträgen liegt“, erklärte Line Hestvik, Chief Sustainability Officer der Allianz. „Es gibt einen klaren Trend für Unternehmen, die Treibhausgasemissionen im Betrieb zu reduzieren oder Geschäftsmöglichkeiten für klimafreundliche Technologien und nachhaltige Produkte zu erkunden. In den kommenden Jahren werden viele Entscheidungsträger in Unternehmen die Auswirkungen von Klimarisiken in ihrer Wertschöpfungskette noch genauer unter die Lupe nehmen und entsprechende Vorkehrungen treffen. Viele Unternehmen bauen spezielle Kompetenzen für die Minderung von Klimarisiken auf, indem sie sowohl Experten für Risiko-Management als auch für Nachhaltigkeit zusammenbringen“.