Dell verkauft seine Software-Sparte und mit ihr das Security-Geschäft. Dort war man ohnehin dabei, sich vom Mutterkonzern zu emanzipieren und freut sich nun über weitere Freiheiten. Die Partner sollen künftig von höheren Discounts und besseren Trainings profitieren, müssten aber stärker über den Sonicwall-Tellerrand hinausschauen, forderte der Hersteller auf seiner EMEA-Partnerkonferenz.
Glück für Dell Security: Just an dem Tag, an dem die europäische Partnerkonferenz »EMEA PEAK16« auf Malta begann, wurde bekannt, dass Dell die Dell Software Group und mit ihr das Security-Geschäft verkauft. Wäre die Ankündigung wenige Tage später erfolgt, hätte das bei den Teilnehmern vermutlich einen schalen Beigeschmack hinterlassen. So konnte das Management des Sicherheitsanbieters den Partnern aber einen kleinen Ausblick auf die kommende Unabhängigkeit liefern, die ohnehin gut in die aktuelle Unternehmensstrategie passt. Diese sah eine Emanzipation von Dell vor, nachdem Michael Dell im letzten Jahr zugesichert hatte, Dell Security dürfe eigenständiger werden. Die daher in den vergangenen Monaten vorbereiteten und auf der EMEA PEAK16 angekündigten Veränderungen sind somit nur ein erster Schritt in die völlige Souveränität – und ein Ende der monatelangen Ungewissheit, welche die EMC-Übernahme und die Spekulationen um die Zukunft von Dell Security hinterlassen hatte.
»Jetzt kontrollieren wir unser Schicksal selbst«, betonte Patrick Sweeney, Vice President Product Management bei Dell Security, und versprach, man werde versuchen, die mit den anstehenden Veränderungen einhergehenden Probleme für die Partner so klein wie möglich zu halten. Bei denen kam die Ankündigung gut an. Im Prinzip kehre man doch nur zu dem Status zurück, den man vor der Übernahme von Sonicwall durch Dell gehabt habe, so der Tenor. Zudem herrsche nun endlich Klarheit, wie es mit Dell Security weitergehe. Ein britischer Partner sagte im Gespräch mit CRN, Dell habe ohnehin nie gewusst, was es mit dem Security-Business anfange wollte und es daher in die Software-Sparte abgeschoben.
»Veränderungen im Security-Markt sind doch normal«, lautete auch die Sichtweise von Nicolai Landzettel, Geschäftsführer des deutschen Dell-Partners Data-Sec. Zwar habe der Name Dell gerade bei großen Unternehmen viele Türen geöffnet, doch Dell habe auch viele Prozesse verkompliziert und den Fokus in der Produktentwicklung nicht immer dort gesetzt, wo ihn sich die Partner gewünscht hätten. Zudem sei das Engagement der Dell-Vertriebsmannschaft für die Security-Produkte zuletzt merklich abgeebbt, sodass durch die Trennung kaum etwas verlorengehe. »Wichtig ist jetzt, dass das Management-Team von Dell Security unverändert bleibt«, sagte Landzettel.