Uwe Rehwald von Kaspersky Lab im CRN-Interview

»Der Channel muss sich auf komplexe Gefahren und komplexe Lösungen einstellen«

30. September 2015, 7:11 Uhr | Daniel Dubsky
Uwe Rehwald, Head of Channel Sales Germany bei Kaspersky Lab
© Kaspersky Lab

Fachhändler sollten darauf achten, ein komplettes Security-Portfolio und ergänzende Services anbieten zu können, sagt Uwe Rehwald, Head of Channel Sales Germany bei Kaspersky Lab, im CRN-Gespräch. Er sieht vor allem im Bereich Security Intelligence noch viel Potenzial für den Channel.

CRN: Mobilgeräte und Cloud-Dienste machen es für Unternehmen schwieriger, ihre Infrastruktur abzusichern, zudem werden die Attacken komplexer. Wo liegen Ihrer Meinung nach aktuell die größten Security-Risiken?

Uwe Rehwald: Eine aktuelle Kaspersky-Studie zeigt, dass Mitarbeiterbetrug, Cyberspionage, Netzwerkeinbrüche sowie Fehler von Drittanbietern zu den kostenintensivsten IT-Sicherheitsvorfällen gehören. Unsere Experten warnen zudem vor sehr zielgerichteten Angriffen – meist durchgeführt über Spear Phishing. Dabei sollen Mitarbeiter über eine gezielte Ansprache in E-Mails dazu gebracht werden, einen kompromittierten Anhang zu öffnen oder auf einen infizierten Link zu klicken.

CRN: Was bedeutet das für das Geschäft von Fachhändlern und Systemhäusern?

Rehwald: Fachhändler und Systemhäuser sollten ein komplettes Security-Portfolio für Unternehmen anbieten. Neben klassischen Komponenten wie Endpoint-Schutz, Mobile Device Management (MDM) und Verschlüsselung werden Services immer wichtiger. Partner sollten über Spezialisierungen ihren Kunden zusätzliche Support- und Beratungsleistungen in einem bestimmten Bereich anbieten können. Die Gefahren werden komplexer, die Lösungen werden komplexer – darauf muss sich der Channel einstellen. Als Hersteller können wir hier sehr gut unterstützen.

CRN: Was braucht es, um ein möglichst hohes Maß an Sicherheit zu erreichen?

Rehwald: Die aktuelle Cyberbedrohungslage erfordert neue Security-Ansätze. IT-Sicherheit beschränkt sich längst nicht mehr ausschließlich auf den Endpoint. Mittlerweile müssen auch mobile und virtuelle Umgebungen sowie kritische Infrastruktursysteme vor Cyberattacken geschützt werden. Darüber hinaus ist es wichtig, dass Mitarbeiter in Unternehmen regelmäßig geschult werden – von der Sekretärin bis zum IT-Fachmann. Mit gezielten Maßnahmen wie Cybersecurity-Reports oder Botnetz-Tracking fügen Unternehmen ein weiteres Schutzlevel hinzu.

CRN: Wie fit ist der Channel nach Ihrer Erfahrung in Bezug auf aktuelle Security-Herausforderungen und welchen Bereichen hat er noch Nachholbedarf?

Rehwald: Speziell der Systemhandel ist bei klassischen Sicherheitstechnologien sehr gut aufgestellt und ergänzt Produkte und erstklassige Serviceleistungen. Im Bereich der Security Intelligence sehen wir noch Potenzial. Wir definieren es als unsere Aufgabe als Hersteller, diesen serviceorientierten Bereich noch stärker zu adressieren und die Expertise bei unseren Partner auf- und auszubauen. Auch wenn der Aufbau entsprechender Lösung komplex erscheint, Security Intelligence ist ein wichtiger Bestandteil zeitgemäßer Sicherheitsstrategien, um auf entsprechend komplexe Cybergefahren eine adäquate Antwort zu haben.


  1. »Der Channel muss sich auf komplexe Gefahren und komplexe Lösungen einstellen«
  2. »In Deutschland zählt Qualität und Expertise«

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