Backup as a Service

Die Angst vor dem Datenverlust

16. November 2021, 6:22 Uhr | Autor: Sergei Serdyuk / Redaktion: Lukas Steiglechner
© Nicolasmenijes / 123rf

Daten zu verlieren verursacht oftmals ein sackendes Gefühl in der Magengegend. Für Unternehmen kann es zudem noch geschäftsschädigende Konsequenzen haben. Ein Backup kann deshalb immer sinnvoll sein. Backup as a Service soll den Vorgang automatisieren, wobei damit auch Herausforderungen einhergehen.

Datenverluste sind für kein Unternehmen hinnehmbar. Es gibt allerdings viele Ursachen, warum sie Daten verlieren – von versehentlicher manueller Löschung über Naturkatastrophen bis hin zum Überschreiben mit fehlerhaften Daten. Zudem bilden Hackerangriffe, die geschäftsrelevante Daten manipulieren, eine konstante Gefahr. Selbst eine gute IT-Sicherheit eliminiert das Risiko für Datenverluste nie vollständig. Mit Backups behält man jedoch eine Version der Daten in der Hinterhand. Dabei muss ein Backup aber nicht mehr zwangsläufig vor Ort auf der eigenen IT-Infrastruktur umgesetzt werden. Ein Backup as a Service (BaaS) speichert Daten offsite, also außerhalb des Geländes. Der Dienst schickt eine Kopie der Daten über ein sicheres proprietäres, öffentliches oder hybrides Netzwerk an einen Cloud-basierten Server. Anbieter stellen den Service wiederum auf Grundlage von Skalierbarkeit, Bandbreite und der Nutzerzahl bereit. Nach Bedarf richten viele Anbieter auch einen Zeitplan oder die Bandbreite automatisiert ein. Die Daten lassen sich zwischen dem System und der Cloud kontinuierlich und automatisiert synchronisieren. Die Lösungen können dabei eigenständig die virtuelle Infrastruktur scannen, Änderungen finden und in der Cloud-Umgebung entsprechend aktualisieren. Die Daten sind in der Cloud von verschiedenen Zugangspunkten per Internetverbindung verfügbar, mehrere Cloud-Nutzer können gemeinsam auf sie zugreifen.

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Ab in die Cloud

Ob Cloud oder On-Premise, grundsätzlich gilt: IT-Verantwortliche müssen eine effiziente Strategie für Backup und Wiederherstellung umfänglich planen. Denn je gewissenhafter sie ihre Strategie vorbereiten, umso effektiver können die entsprechenden Maßnahmen im Ernstfall wirken – was sich wiederum auf die Kosten-Nutzen-Bilanz auswirken kann. Auch die wesentlichen fünf Schritte zur Backup-Strategie bleiben für verschiedene Bereitstellungsmodelle bestehen:

  1. Daten klassifizieren
  2. Recovery Point Objectives (RPOs) definieren
  3. Die Back-up-Methode festlegen
  4. Regelmäßig testen, ob die Daten wiederherstellbar sind
  5. Die 3-2-1-Regel umsetzen, also mindestens drei Kopien auf verschiedenen Technologien speichern, mindestens eine davon außer Haus.

Dafür die passende Software-Lösungen auszuwählen, ist ein weiterer Aspekt, der die Backup-Strategie maßgeblich beeinflussen kann. Dabei ist es unverzichtbar, dass die Verantwortlichen vorab einen klaren Anforderungskatalog erstellen. Das Backup in der Cloud kann geringere operative Kosten verursachen, als es bei Betrieb und Wartung einer On-Premise-Lösung der Fall ist. Unternehmen müssen überdies  nicht in Hard- und Software investieren. In herkömmlichen Umgebungen muss Speicher, Arbeitsspeicher oder Rechenleistung hinzugefügt werden, um Datenvolumen zu skalieren. Das führt zu Mehrkosten. In einer virtuellen Infrastruktur kann das einfacher und günstiger ablaufen. Gleiches gilt für eine Skalierung nach unten. Indem sie einen Dienst nutzen, sind IT-Verantwortliche darüber hinaus nicht mehr zuständig für Updates, Migration oder veraltete Technologie. Es wird Aufgabe des Dienstleisters, die Backup-Struktur leistungsfähig zu halten. So haben manche Provider Leistungspakete, die Services beinhalten wie beispielsweise die Daten zu komprimieren, zu verschlüsseln, zu deduplizieren und auch Server- und Storage-Einheiten zu virtualisieren. Dabei können diese Pakete anwendungsspezifischen Datenschutz sowie eingebaute Sicherheitsfunktionen enthalten – ebenso wie Monitoring, Management und Reporting. Ein Cloud-Backup umfasst in der Regel zusätzlich Endpunkte und Geräte, die bei einem traditionellen Back-up vergessen werden können, etwa Tablets. Dabei müssen Unternehmen die konkreten Leistungen und die einzuhaltenden Kriterien im Service Level Agreement mit dem Provider festlegen.

Bei kleineren Datensätzen verringert sich die Zeit einer Recovery aus der Cloud im Vergleich zu einem Tape, da dieses erst physisch herbeigeschafft werden muss. Je größer der Datensatz, desto länger dauert aber auch eine vollständige Wiederherstellung aus und nimmt entsprechend Bandbreite in Anspruch. Die reine Zeitersparnis verringert sich zwar, jedoch kann der Komfort überwiegen, da vom Tape erst alle Daten geladen und lokalisiert werden müssen.


  1. Die Angst vor dem Datenverlust
  2. Stolperfalle: Bandbreite und Datenschutz

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