CRN-Interview mit Hendrik Flierman von G Data

»Die Kombination von Insellösungen kann zu Problemen führen«

8. Oktober 2018, 14:17 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Manchmal ist der sinnvollste Rat: Trennen Sie das Gerät vom Netz«

CRN: Seit einigen Monaten scheint im Security-Business kein Weg mehr an KI und Machine Learning vorbeizuführen. Was ist dran an dem Hype? Geht IT-Sicherheit noch ohne diese Trendtechnologien?

Flierman: Diese Technologien sind in der IT-Sicherheit bereits lange im Einsatz. Beispielsweise ist künstliche Intelligenz bei der Entwicklung proaktiver Technologien in der IT-Sicherheit schon lange ein fester Bestandteil. Auch die Anzahl an Cyberangriffen steigt seit Jahren an. Dieser Entwicklung kann man nicht mehr mit Personalaufstockungen begegnen.

Die größte Relevanz haben KI und Machine Learning im Bereich der Klassifizierung eines Angriffsszenarios. Unsere Sicherheitsexperten erhalten täglich hundertausende verdächtige Dateien. So besteht die Aufgabe dieser Technologie etwa darin, zu bestimmen, ob Gefahr durch das Öffnen einer Webseite, einer Datei oder einer E-Mail besteht – und wenn ja, um welche Bedrohung es sich handelt. In anderen Bereichen findet Machine Learning Anwendung bei der automatisierten Analyse von Software-Quellcode, um Sicherheitslücken aufzuspüren. Beides funktioniert deutlich schneller als von Hand, und der Mensch muss nur in kritischen Fällen eingreifen.

CRN: Endpoints sind heute nicht mehr nur klassische Rechner, sondern immer häufiger auch IoT-Geräte. Wie lassen sich diese am besten absichern?

Flierman: Jede Komponente eines Netzwerks kann ein Einfallstor für Cyberkriminelle sein. Deshalb muss auch für jedes IoT-Gerät eine Risikoabschätzung bei der Erstellung des IT-Sicherheitskonzeptes stattfinden. Ein wichtiger Punkt: Wird das Gerät vom Hersteller mit Sicherheitsupdates versorgt? Ein Patch Management kann diese Aktualisierungen dann zentral verteilen. So bieten IoT-Geräte keine Angriffsflächen, um in das Netzwerk zu gelangen.

In der Industrie und im Gesundheitswesen begegnen uns jedoch oft Fälle, dass IoT-Geräte an das Internet geschlossen werden, die dafür nie vorgesehen waren. Updates liegen auch nicht vor. Hier ist der sinnvollste Ratschlag: Trennen Sie das Gerät vom Netz und suchen Sie nach sicheren Alternativen.


  1. »Die Kombination von Insellösungen kann zu Problemen führen«
  2. »Manchmal ist der sinnvollste Rat: Trennen Sie das Gerät vom Netz«

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