CRN-Interview mit Sophos-CEO Kris Hagerman

»Es ist schwer, effektive und einfache Security-Lösungen zu entwickeln«

21. Oktober 2015, 9:38 Uhr | Daniel Dubsky
Sophos-CEO Kris Kagerman, CRN-Redakteur Daniel Dubsky und Karl-Heinz Warum, Vice President CEEMEA bei Sophos
© ICT CHANNEL

Auf der it-sa sprach CRN mit Sophos-CEO Kris Hagerman über die Notwendigkeit, einfache Sicherheitslösungen bereitzustellen und eine neue Funktion, durch die Endpoint- und Netzwerk-Schutz verknüpft werden. Sie soll nicht nur für eine bessere Absicherung der Systeme sorgen, sondern dem Channel auch das Cross-Selling erleichtern.

CRN: Herr Hagerman, ab November sollen sich die Sophos-Lösungen für Endpoint- und Netzwerk-Security über »Heartbeat« untereinander austauschen, um Bedrohungen schneller zu erkennen und besser darauf reagieren zu können. Warum ist das wichtig?

Kris Hagerman: Endpoints und Netzwerk dürfen bei der Absicherung nicht mehr isoliert betrachtet werden, denn Angreifer tun das auch nicht. Finden sie in einem Bereich keinen Angriffspunkt, suchen sie in einem anderen weiter. Indem sich unsere Lösungen austauschen, verschaffen sie sich im Prinzip den gleichen Informationsstand, wie Angreifer ihn haben. Das verbessert den Schutz vor Bedrohungen für Unternehmen erheblich. Wird beispielsweise eine schwerwiegende Schwachstelle oder eine Attacke auf einen Endpoint entdeckt, kann dieser automatisch im Netzwerk isoliert werden.

CRN: War das ein sehr aufwändiges Projekt?

Hagerman: Es klingt einfach, die Produkte miteinander zu verbinden, doch das war es nicht. Dafür werden Big Data-Analysen gebraucht und sehr viel Koordination. Zudem darf das Ergebnis nicht zu kompliziert werden, denn gerade der Mittelstand hat gar nicht das Personal für komplizierte Lösungen. Eine schicke Technologie allein hilft nicht weiter, wenn sie nicht einfach zu bedienen ist. Um es kurz zu machen: Es ist erstaunlich schwer, eine effektive und einfache Lösung zu entwickeln.

CRN: Was bedeutet Heartbeat für den Channel?

Hagerman: Sophos liefert weiter die besten Sicherheitslösungen für Endpoints und Netzwerk, nur dass sich diese jetzt miteinander unterhalten. Das ist ein neuer Ansatz, den andere Hersteller so nicht verfolgen und der unseren Partnern hilft, sich zu differenzieren. Zudem macht die neue Lösung natürlich auch das Cross-Selling sehr einfach: Werden zusätzlich zu unseren Endpoint-Lösungen unsere Lösungen für Netzwerk-Security eingesetzt, verbessert das auf der Stelle den Endpoint-Schutz – und umgekehrt. Diese Next-Generation IT-Security unterstützt unsere Partner also, ihren Kunden ein Mehr an Sicherheit zu liefern.

CRN: Und es hilft Sophos im Bestreben, die Partner zum Verkauf des gesamten Portfolios zu bewegen.

Hagerman: Bisher gab es einfach nur wenige Gründe, beide Bereiche abzudecken. Meist war ein Partner entweder in Endpoint Protection gut oder in Network Protection. Aber das ändert sich – durch die komplexer werdenden Bedrohungen und die Kommunikation der Sophos-Produkte miteinander. Die Partner sind glücklich, ein System und nicht nur ein Produkt zu verkaufen. Sie verstehen, dass nicht nur Endpoint und Network Security gefragt sind, sondern eine Kombination aus beidem. In diesem Fall ist eins plus eins tatsächlich drei.

CRN: Also sind alle Partner bereit, die ganze Produktpalette zu vertreiben?

Hagerman: Es gibt nur sehr wenige Partner, die bei einem Bereich bleiben wollen und sagen, ich mache weiterhin nur Endpoint oder nur Netzwerk-Security.


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