In den vergangenen Jahren ist Eset kontinuierlich gewachsen und hat sich unter die führenden Security-Hersteller vorgearbeitet, trotzdem fliegt der Sicherheitsspezialist oft unter dem Radar. Das soll sich ändern – auch um den angestrebten Vorstoß in die Top 3 der Anbieter von Security-Software zu schaffen.
In diesem Jahr feiert der slowakische Security-Spezialist Eset seinen 30. Geburtstag und hat sich vorgenommen, künftig offensiver auf dem Markt aufzutreten. Wo man sonst oft leise daherkam und deshalb häufig ein wenig unter dem Radar flog, sollen nun die eigenen Stärken mehr betont werden. »Wir haben 30 Jahre Erfahrung und wissen, wovon wir reden«, erklärte Country-Manager Stefan Thiel den Eset-Partnern auf der DACH-Partnerkonferenz in Düsseldorf in der vergangenen Woche. Darum werde sich Eset künftig kommunikativ anders verhalten als bisher und sich »nicht mehr die Butter vom Brot nehmen lassen«.
Das veränderte Auftreten ist eine Reaktion auf die zahlreichen neuen Security-Anbieter im Markt, die einen besseren Schutz als mit den Lösungen der alteingesessenen Hersteller versprechen – und diese gerne als überflüssig oder gar schädlich darstellen. Selbst bei einem großen Analystenhaus wurde Eset zuletzt nur noch als »Nischenanbieter« eingestuft, weil neue Technologien wie Machine Learning auf dem Endpoint fehlen. Dabei nutzt Eset solche Technologien seit Jahren, wie Security-Spezialist Thomas Uhlemann erklärt, nur eben nicht auf dem Endpoint, sondern im Labor. Anders lasse sich die große Menge an Malware-Samples gar nicht mehr auswerten.
Die Eset-Lösungen nutzen gleich eine ganze Reihe verschiedener Technologien, darunter Signaturen, Heuristik, Verhaltensanalysen, Machine Learning, Überwachung des Arbeitsspeichers, Analyse des Netzwerktraffics, Blacklists und Whitelists. Erst die Kombination erlaube es, hohe Erkennungsraten bei einer niedrigen Anzahl von Fehlalarmen zu liefern, betont Uhlemann. Für sich allein genommen biete keine Technologie einen ausreichenden Schutz – da sei Machine Learning keine Ausnahme und schon gar kein Allheilmittel. »Unser Problem ist, dass man die Technik von Eset nicht kennt«, fasst der Sicherheitsexperte zusammen, »deshalb gehen wir damit jetzt mehr raus.«
»Es wird Zeit, dass wir lauter sagen, was wir können – wir sind schließlich ein Pionier der Branche«, betonte auch Maik Wetzel, Channel Sales Director DACH bei Eset, auf der Partnerkonferenz und gab den anwesenden Partnern mit auf den Weg: »Tragen Sie das ruhig nach außen.«