Die Probleme im Support waren dem schnellen Wachstum von Eset in den vergangenen Jahren geschuldet. 2016 konnte der Hersteller in der DACH-Region um 19 Prozent zulegen, die Mitarbeiterzahl wuchs um fast ein Viertel auf 78. Bis zum Jahresende sollen es nun sogar 96 werden, unter anderem weil ein eigenes Team für Enterprise-Kunden aufgebaut wird. Dieses soll aktiv Großunternehmen angehen und Abschlüsse erreichen, die dann an Partner übergeben werden. Auf diese Weise will Eset stärker im lukrativen Enterprise-Markt Fuß fassen, der großes Potenzial bietet und erschlossen werden muss, um ein ambitioniertes Ziel zu erreichen: »Wir wollen der Industriebenchmark für Kunden- und Partnerzufriedenheit sein und werden im Jahr 2020 zu den Top-3-Herstellern für Security-Software in der DACH-Region zählen«, so Stefan Thiel. Helfen soll dabei neben erstklassigen Sicherheitslösungen und großem Engagement für den Channel auch eine etwas andere Unternehmenskultur, für die der Hersteller zuletzt beim »Great Place to Work«-Wettbewerb »Beste Arbeitgeber in der ITK 2017« ausgezeichnet worden war.
Trotz neuem Fokus auf das Enterprise-Geschäft sollen SMB-Kunden nicht vernachlässigt werden. Speziell für sie wird in den nächsten Monaten der »Eset Cloud Administrator« eingeführt, sodass sie keine Hardware mehr für den Eset Remote Administrator bereithalten und diesen nicht installieren und verwalten müssen. Der wiederum soll bald in »Security Management Center« umbenannt werden und auch die Lizenzverwaltung übernehmen sowie »DESlock« integrieren. Die Verschlüsselungslösung wird derzeit nur von wenigen Partnern verkauft. Wiederholt riet das Eset-Management den Teilnehmern der Partnerkonferenz, sich diesem Thema zu widmen, weil Unternehmen wegen der EU-Datenschutzgrundverordnung künftig personenbezogene Daten verschlüsseln müssen. »Wenn Sie den Verschlüsselungsumsatz bei Ihren Kunden nicht machen, macht ihn jemand anders«, warnte Maik Wetzel. Und Stefan Thiel stellte einen Vorteil heraus, warum es sich lohnt, das gesamte Eset-Portfolio zu verkaufen: »Wenn Sie mit mehr als einer Technologie beim Kunden vertreten sind, sind Sie schwerer abzulösen.«
Darüber hinaus wird voraussichtlich im Herbst eine richtige Deal-Registrierung eingeführt, um den bislang eher informellen Prozess transparenter zu gestalten. So soll dann genau nachvollziehbar sein, welche Projekte sich registrieren lassen und welche Discounts es dafür gibt. Die Details werden in den nächsten Monaten in Rücksprache mit den Partnern ausgearbeitet. Zudem soll die Renewal-Protection verbessert werden. »Da werden wir bald Ergebnisse liefern«, lautet das Versprechen von Country-Manager Thiel.