Straffrei geblitzt

Hacker retten Temposünder

8. April 2022, 10:18 Uhr | Lars Bube
© ghazii - AdobeStock

Für rund 3.000 von der Verkehrsüberwachung geblitzte Autofahrer hat der Hackerangriff auf die IT des Landkreises Ludwigslust-Parchim einen angenehmen Nebeneffekt: Ihre Strafen für die Geschwindigkeitsübertretungen verfallen.

Der Ransomware-Angriff auf die Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) und den Kommunalservice Mecklenburg (KSM) aus dem vergangenen Herbst sorgt bei einigen Bürgern im Nachgang derzeit für erleichtertes Aufatmen. Weil die Behörden in Schwerin und im Landkreis Ludwigslust-Parchim (Mecklenburg-Vorpommern) wegen des Angriffs mehrere Wochen lang weder Kontakt zum Kraftfahrtbundesamt noch zu den Fahrzeughalterdatenbanken herstellen konnten, sind die Fristen zur Verfolgung von rund 3.000 Tempo- sowie einigen Hundert Parkverstößen verstrichen. Die geblitzten Autofahrer kommen wegen der Verjährung nun um eine Strafe herum.

Bei dem Angriff waren Daten auf zentralen Servern der Servicegesellschaften verschlüsselt worden, um damit ein Lösegeld zu erpressen. Die Systeme konnten danach nur sukzessive und mit Einschränkungen wieder hochgefahren werden, inzwischen laufen sie und die Dienste der angeschlossenen Behörden wieder weitgehend normal. Wer hinter dem Angriffen steckte konnte allerdings bis heute nicht ermittelt werden.

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