Expertengespräch

Im Zeichen der Datensouveränität

29. Januar 2020, 16:18 Uhr | Natalie Lauer

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Über deutsche Grenzen hinaus

Die Diskussion um das Projekt Gaia-X wurde zwar in Deutschland ausgelöst, allerdings wurde der Kontakt in Richtung Frankreich relativ schnell gesucht. »Es ist wichtig, dass Deutschland hier nicht alleine vorangeht, sondern dass man gemeinsam mit den anderen europäischen Partnern eine europäische Lösung findet und kein ausgrenzendes System baut,« betont Durz. Seiner Meinung nach sollte der europäische Ansatz über digitale Wirtschaft einer sein, der möglichst viele Partner miteinbindet.

Gaia-X findet nicht nur auf europäischem Terrain Zuspruch, da die Frage nach der Datensouveränität auch außerhalb Europas ein Thema ist. Laut Breit zeigt beispielsweise auch Japan Interesse an dem Projekt. Selbst in der Heimat der Cloud-Monopolisten scheint die Idee anzukommen: »Auch in den USA und China lechzt man nach solchen Systemen und möchte keine Monopole haben«, behauptet Laguna. Schließlich sei der dortigen Industrie die Marktmacht der Monopolisten ebenfalls ein Dorn im Auge.

Dennoch ist nicht für alle Platz. Außerdem müsse man bei der Wahl der Partner sehr behutsam vorgehen: »Am Ende ist es eine Managementfrage. Ich kann nicht 27 Länder gleichzeitig mit noch so vielen Leuten bespielen und dann deren Unternehmen und Sichtweisen gleichzeitig an dasselbe Projekt schließen«, schlussfolgert Breit.

Die Geburt einer Göttin
Wann Gaia-X tatsächlich zum Leben erwacht ist bisher ungewiss. Erste Pilotprojekte waren für Ende 2020 in Planung. Den Verantwortlichen ist die Dringlichkeit offensichtlich durchaus bewusst, jedoch bedarf es für die Umsetzung reichlich Sorgfalt und Sensibilität. Man ist auf Partnersuche, die technische und technologische Spezifizierung sei bereits in vollem Gange, heißt es. Weiss versichert, man käme gut voran und man gehe jetzt auch wirklich in eine sehr konkrete Darstellung der Architektur. Das BMWI erklärt explizit, dass es diesen Prozess koordinieren und unterstützen werde, antreiben werde es ihn allerdings nicht allein. »Wir glauben, dass es ein Projekt von der Wirtschaft für die Wirtschaft sein muss. Nur dann wird es fliegen,« betont Breit.

 

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