Bitdefender: Marktpreise für persönliche Informationen und Dokumente im Darknet

Informationen haben ihren Wert

10. Juli 2023, 8:00 Uhr | Jörg Schröper
Tatsächliche oder formal korrekte Nummern von Personalausweisen gehören zu den teuersten Gütern im Darknet.
© Bitdefender

Das Darknet ist eine große Börse für den Verkauf persönlicher Daten. Viele der Angebote, die sich an Kriminelle richten, sind selbst betrügerischer Natur. Informationen haben jedoch ihren Marktpreis. In einem aktuellen Report haben die Bitdefender Labs dokumentiert, wie viel digitales Identitätsgut wert ist. Am teuersten sind Personaldokumente. Zugangsdaten zu Social-Media-Konten wie Facebook oder LinkedIn gibt es dagegen in millionenfacher Ausführung für ganze 20 Dollar.

Einen Blick auf die aktuell gehandelten Werte im Darknet-Markt vermitteln folgende Beispiele echt gelaufener Angebote: Tatsächliche oder formal korrekte Nummern von Personalausweisen gehören zu den teuersten Gütern im Darknet. Die Bitdefender-Labs fanden Angebote von deutschen Führerscheinen mit einem eingebettetem NFC-Chip oder von Personalausweisen zum Angebotspreis von 2.500 Euro. Einen biometrischen Reisepass der Europäischen Union boten die Täter für bis zu 4.500 Euro an.

Geklonte und gestohlene Kreditkarten oder auch Nutzerdaten, die Kriminelle durch Skimming ausgelesen haben, bieten die Verkäufer in gewerblich anmutenden Angeboten an. Zu günstigen Preisen und mit einem hohen Kreditrahmen. Nutzerkonten von Online-Bezahldiensten wie Paypal oder auch Western Union stehen ganz oben auf der Prioritätenliste der Kriminellen. Die Preise schwanken mit Angebot und Nachfrage und können daher sehr niedrig liegen. Manche Anbieter geben aber keine Garantie, dass die Konten für die Finanzdienste tatsächlich zugänglich sind.

Der Zugang auf Kryptogelder von Dritten erschließt sich durch deren Zugangsdaten. Die Gewinnmarge eines Betrügers kann sehr hoch sein. Bei manchen Angeboten sind die Zugangsdaten – zumindest laut Angebot – verifiziert. Auch die SIM-Kartendaten werden mitverkauft.

Wenig Geld für sehr viele Daten finden Anwender auf der Suche nach Zugangsdaten für Social-Media-Angebote. Der Kauf von LinkedIn- und Facebook-Daten in Millionenumfang erfolgt für 20 Dollar in Krypto-Geld. 50.000 Instagramm-Follower kosten 250 Dollar. 1,3 Millionen private Keys des Krypto-Wallet-Anbieters Ledger gibt es für 199,99 Dollar.

Der digitalisierte Endverbraucher von heute muss davon ausgehen, dass seine Daten früher oder später offenliegen, oder schon jemand anderem bekannt sind. Neben speziellen Tools zur Auskunft, ob Kennwörter offengelegt wurden, oder Lösungen zum Schutz digitaler Identitäten kommt es auf oberste Sorgfalt beim Gang durch die digitale Welt an. Jeder Anwender sollte Nachrichten oder Meldungen zu Datenschutzvorfällen bei Diensten verfolgen und beachten. Debit- oder Kreditkartenumsätze gilt es engmaschig zu kontrollieren. Im Ernstfall zählt vor allem eins: das schnelle Gespräch mit der Bank.
 

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